Die ersten Frühkartoffeln werden in Lippe geerntet

Kalletal . Frühe Kartoffeln sind ab Juli zur Ernte bereit. Die Knollen werden quasi vor ihrer Reife geerntet und sind deswegen besonders zart. Jetzt geht es darum, sie zu essen und nicht einzulagern. Einer, der sich auskennt, ist Stephan Weking. In Rafeld, einem der kleinen Orte im Kalletal, baut der 30-Jährige traditionell jedes Jahr Kartoffeln an.

&bdquo;Im Grunde schon in der dritten Generation“, sagt der Landwirt aus Leidenschaft. Weking ist staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt, besuchte nach seiner Ausbildung noch die Höhere Landbauschule in Herford. Obwohl er dadurch eine Menge über Ackerbau und Viehzucht weiß, fragt er auch heute noch seinen Großvater um Rat. &bdquo;Mein Opa ist zwar schon Mitte 80, kümmert sich aber immer noch um den täglichen Kartoffelverkauf ab Hof“, erklärt Stephan Weking.

Vor Jahren hatte sein Vater, der zwischenzeitlich verstorben ist, noch eine Schweinemast nebenher betrieben. Das ist mittlerweile Geschichte. Auf dem Hof in Rafeld konzentriert man sich auf Erdäpfel und wegen der Fruchtfolge auf verschiedene Getreidearten. Dazu gehören Raps oder Zuckerrüben. Tiere sucht ein Besucher auf dem Hof vergebens. &bdquo;Meine Mutter hat ein paar Katzen, aber das war es dann schon“, sagt der Landwirt.

Wer Kartoffeln ernten will, braucht einen Kartoffelroder, erklärt er. Den teilt sich der Kalletaler mit dem Lemgoer Landwirt Cord-Friedrich Delker. &bdquo;Ein Maschinenpark bindet Investitionen. Und am Ende brauche ich den Kartoffelroder nur für wenige Wochen im Jahr. Daher ist es sinnvoll, sich in der Landwirtschaft zusammen zu tun“, Stephan Weking. Der Kartoffelanbau sei in Lippe übrigens nicht der Hit. In der Region werde mehrheitlich Weizen oder Mais angebaut.

Wildschweine und Dürre bedrohen die Ernte Der Kartoffelroder kam in den vergangenen Wochen schon zum Einsatz – die ersten Knollen sind längst aus dem Boden. Der Kalletaler hat zur Lagerung extra eine große Halle auf dem Hof. Die &bdquo;Frühen“ gehen aber sofort in den Verkauf. Einige wenige Supermärkte in der Gegend bekommen kleine Pakete, den Rest nimmt ein Zwischenhändler aus dem Münsterland. Die große Ernte lässt allerdings auf sich warten. &bdquo;In diesem Jahr habe ich Kartoffeln auf rund 25 Hektar stehen. Wenn das Wetter mitspielt, rechne ich mit rund 40 Tonnen“, macht Stephan Weking deutlich.

Und was ist dem Kartoffelbauer ein Dorn im Auge? &bdquo;Wildschweine. Wir haben hier durchaus einige, die gern Kartoffeln ausgraben“, sagt er. Um das zu verhindern, werden ganze Areale eingezäunt. Sollten die Tiere trotzdem Schaden anrichten, müsse der Jagdpächter zahlen.

Was Stephan Weking wie alle Landwirte vermeiden will, sind außerdem Schädlinge, die die Ernte gefährden. &bdquo;Der Kartoffelkäfer oder die Kraut- und Knollenfäule“, benennt er. Hinzu kämen lange Dürrezeiten, worunter der Ertrag bei der großen Ernte leiden würde.

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