Das Feuerwehrgerätehaus in Stemmen nimmt Gestalt an

Kalletal-Stemmen. &bdquo;Neubau einer dorfgemäßen Dienstleistungseinrichtung für Stemmen und die umliegenden Ortschaften" – so lautet die Projektbeschreibung auf dem Transparent, das an der Baustelle in der kleinen Nebenstraße Twelte hängt. Gemeint ist damit der Bau der neuen, multifunktionalen Feuerwache.

Schon bald wird das vielseitig nutzbare Gebäude fertiggestellt sein. Aktuell werden die Innenarbeiten ausgeführt. Dienen soll es zukünftig zum einen als Feuerwehrgerätehaus der Löschgruppe Varenholz/Stemmen und zum anderen gesellschaftlichen Gruppen Nutzungsmöglichkeiten bieten. In den angegliederten multifunktionalen Räumlichkeiten kann die Feuerwehr ihre Aus- und Fortbildungsmaßnahmen durchführen. Daneben soll dieser Hausteil auch den örtlichen Vereinen, der AWO und anderen ehrenamtlichen Gruppen zur Verfügung stehen.

Die Fertigstellung verzögert sich Anfänglich rechnete der Kalletaler Architekt Jörg Hohmeier mit der Fertigstellung in diesem Frühsommer. Doch aufgrund der Pandemie kam es zu Verzögerungen, so dass sich der Termin nicht halten ließ. &bdquo;Es gibt zunehmend Probleme bei der Materialbeschaffung, was sich bis in das Haustechnikgewerk auswirkt", sagt Ute Seidemann vom Fachbereich Planen und Bauen der Verwaltung, die gemeinsam mit dem Architekten die Bauleitung hat.

Erforderlich geworden war das Projekt, weil die beiden bisherigen Gebäude von 1867 vollkommen veraltet und erheblich mängelbelastet waren. Darin war einst die örtliche Schule untergebracht. Erst später wurden sie zum Gerätehaus der Löschgruppe und von der AWO genutzt. &bdquo;Die Fahrzeughalle und die Räumlichkeiten waren sehr beengt. So wurden diese Häuser im Mai 2019 abgerissen. Nach entsprechenden Vorarbeiten konnte im Juli 2020 mit dem Neubau begonnen werden und Anfang August fand die Grundsteinlegung statt", blickt Ute Seidemann zurück.

Finanzieller Eigenanteil von 750.000 Euro In die Planungen zum Neubau wurde die Feuerwehr durch den Fachbereich &bdquo;Planen und Bauen" mit einbezogen. Der Sachbearbeiter Brandschutz ist nicht nur für die Brandschauen zuständig, sondern gleichzeitig aktives Mitglied der Feuerwehr. Dadurch war eine enge Einbindung der Feuerwehr in die Prozesse der Verwaltung sichergestellt. Realisiert wird das Bauvorhaben über einen Generalunternehmer. Aktuell sind die Estricharbeiten abgeschlossen und die Wände verputzt. Die Halle ist bereits verfliest und auch die Fenster sind eingebaut. &bdquo;Jetzt läuft gerade die Installation der Belüftung und Elektrobereiche. Danach folgen noch die Sanitärausstattung und das Verputzen der Fassade. Abschließend werden dann das Gründach und der Vorplatz hergerichtet", beschreibt Ute Seidemann den Ablauf.

Nach der Fertigstellung wird es im Feuerwehrteil des Gebäudes eine Doppel-Fahrzeughalle geben. Zudem sind hier noch Umkleideräume für Frauen und Männer jeweils mit WC und Duschen untergebracht. Daneben gibt es eine Stiefelputzanlage, einen Lager- und einen Hausanschlussraum.

Im Multifunktionsteil sind ein großer Veranstaltungsraum und Büros vorhanden. Außerdem gehört noch ein Abstellraum, eine Teeküche und eine behindertengerechte Toilette dazu. Überdies ist das Gebäude barrierefrei und durch ein ökologisches Gründach nachhaltig konzipiert. Weiterhin nicht optimal wird allerdings nach Fertigstellung des Gebäudes die Verkehrsanbindung sein. &bdquo;Die Realisierung erfolgt, nach Abriss des bisherigen Gerätehauses, am alten Standort, so dass bezüglich der An-und Abfahrt nicht alle Engstellen beseitigt werden können", erklärt Bürgermeister Mario Hecker.

Doch bei der Standortanalyse mussten die Vorgaben, die an den Platz einer Feuerwache angesetzt werden, eingehalten werden. &bdquo;Wir hatten anfangs eine Fläche außerhalb in Richtung Erder ins Auge gefasst. Dies ließ sich aber baurechtlich nicht umsetzen. Eine zweite Möglichkeit wäre am Sporthaus gewesen. Doch dort ist Überschwemmungsgebiet, was eine aufwendige und kostspielige Aufschüttung nötig gemacht hätte", führt Hecker weiter aus.

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund eine Million Euro. Gefördert wurde die Baumaßnahme mit 300.000 Euro aus dem &bdquo;Programm für die Erneuerung und Entwicklung von Dörfern" des Landes Nordrhein-Westfalen. Davon fließen 80.000 Euro in den Abriss des Altgebäudes und 250.000 Euro in den Neubau. &bdquo;Damit bleibt ein finanzieller Eigenanteil der Gemeinde Kalletal in Höhe von 750.000 Euro", erklärt Hecker.

Platz für die Jugendfeuerwehr Möglich geworden war die Förderung des Projekts erst durch die Kooperation der künftigen Nutzer und mit dem Vorhaben, ein Multifunktionshaus zu errichten. Zukünftig wird das Gebäude daher voraussichtlich eine intensive Nutzung erfahren. Unter Leitung von Heiner Puls werden die aktuell 21 aktiven Feuerwehrleute der Löschgruppe Varenholz/Stemmen einziehen. Wunsch der Feuerwehr ist es nun, dass dann auch bald wieder eine Jugend- und Kinderfeuerwehr aufgebaut werden kann, denn als einziger Standort in Kalletal gibt es diese hier derzeit nicht.

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