SPD und Grüne wünschen sich Taschengeldbörse für Kalletal

Kalletal. Senioren, die bei alltäglichen Dingen Hilfe benötigen und Jugendliche, die sich gerne ein bisschen Geld verdienen möchten - beide zusammenzubringen ist das Ziel von SPD und Grünen, die einen Antrag auf Einrichtung einer Taschengeldbörse in Kalletal gestellt haben.

Im Rahmen einer Sondersitzung des Ausschusses für Bildung, Jugend, Kultur, Freizeit und Sport möchten die Fraktionen gemeinsam mit Teilnehmern des Hertie-Projekts "Jugend entscheidet" , dem Seniorenbeirat, dem Verein Kinder- und Jugendarbeit Kalletal (KJK), der Finke-Stiftung sowie dem Schülersprecher und dem Leiter der Jacobischule eine Beschlussfassung für den Rat vorbereiten.

Als Vorbild für ihren Antrag nennen Grüne und SPD die Stadt Gladbeck, die bereits vor einigen Jahren eine Taschengeldbörse initiiert hat. Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren können sich hier sozial engagieren und ältere Menschen durch Übernahme kleinerer Arbeiten entlasten. Dazu zählen beispielsweise Gartenarbeiten, Einkaufsdienste, Spaziergänge mit dem Hund, Hilfen im Haushalt oder Freizeitbeschäftigungen. Senioren könnten sich nicht damit nur selbst das Leben etwas angenehmer machen, sondern auch mit netten jungen Menschen in Kontakt kommen und diesen soziales Engagement ermöglichen, schreiben die Fraktionen in ihrem Antrag. Außerdem sollen ehrenamtliche Arbeit gefördert und die generationsübergreifenden Kontakte im ländlichen Raum verbessert werden.

Workshop statt Sitzung

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Jugend, Kultur, Freizeit und Sport gab es zunächst allerdings noch Diskussionsbedarf, insbesondere zur Frage, ob für die Erarbeitung einer Beschlussfassung eine Sondersitzung nötig ist. Zumal die Fraktionen gerne auch den Ausschuss für Digitalisierung, Innovation und Entwicklung ländlicher Raum hinzuziehen würden, wie sie der Sitzung erläuterten und dann auch Sitzungsgelder fällig würden. So fiel letztlich einstimmig die Entscheidung, den Termin in einen Workshop umzuwandeln, der keinen Sitzungscharakter hat.

Ausschussvorsitzender Sven Rainer Hoffmann hatte allerdings Bauchschmerzen, Jugendliche hinzuzuziehen, die am Projekt "Jugend entscheidet" teilgenommen haben. "Ist das nicht ein Versuch, Jugendliche zu ködern, die sich seinerzeit für etwas ganz anderes gemeldet hatten?", fragte er in die Runde. Diese Meinung teilten die Ausschussmitglieder zwar nicht, dennoch wurde gemeinsam entschieden, den Beschlussvorschlag dahingehend zu ändern, dass nur interessierte Jugendliche eingeladen werden, außerdem die entsprechenden politischen Gremien. SPD und Grüne hoffen nun, gemeinsam einen Beschlussvorschlag erarbeiten zu können, über den in einer der kommenden Ratssitzungen abgestimmt werden kann.

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