Innovationszentrum soll mehr ausgelastet werden

Kreis Lippe/Dörentrup. Biokunststoffe und Holz – diese Themen sollten das Innovationszentrum Dörentrup nach Ideen der CDU- und der SPD-Kreistagsfraktionen mit weiterem Leben füllen. Sie wollten dazu die Hochschule OWL ins Boot holen. Doch in Sachen Biokunststoffe wird es erstmal nichts. Ein Laubholz-Kompetenzzentrum könnte es geben – allerdings in Lemgo, berichtete Landrat Dr. Axel Lehmann dem Kreis-Wirtschaftsausschuss.

Um weitere Schwerpunkte in Dörentrup anzusiedeln, hatten die Kreistagsfraktionen die Vorschläge gemacht. Sie sollten Ergänzung sein zu den großen Themen &bdquo;Elektromobilität im ländlichen Raum" und &bdquo;Erneuerbare Energien" – hier arbeitet die Hochschule OWL bereits daran, dass die &bdquo;Kraftstoff-Modellregion OWL" Technologieplattform für saubere und regenerative Kraftstoffe wird.

Biokunststoffe: Lippes Kunststoffwirtschaft sei stark; Bio-Kunststoffe mit Holzkomponenten kämen Automobil-Zulieferern entgegen. So hatte Andreas Kasper (CDU) im Januar argumentiert. Die Kreisverwaltung habe seitdem Gespräche mit der Hochschule, Verbänden, Organisationen und Unternehmen geführt, sagte Lehmann. Das Thema Biokunststoffe werde unterschiedlich bewertet. &bdquo;Bei den technischen Kunststoffen ist es nicht relevant, bei anderen – etwa Terrassenbelägen – sehr wohl." Die Unternehmen orientierten sich überregional. &bdquo;Ein Biokunststoff-Kompetenznetzwerk aufzubauen, ist mit den Ressourcen in der Verwaltung, auch unter Einbindung des Institutes für Kunststoffwirtschaft, nur sehr schwer möglich." Die Hochschule sehe sich derzeit nicht in der Lage, in dem Bereich aktiv zu werden, fügte der Landrat hinzu.

Holz: Hier sei die Resonanz deutlich besser. Regionale Unternehmen der Holzwirtschaft und die Hochschule würden den Gedanken einer &bdquo;Smart Wood Factory" – eines &bdquo;Laubholz-Kompetenzzentrums" – nach Vorgaben der Hochschule weiterentwickeln – allerdings in Lemgo. Kreis und Hochschule verfolgten gemeinsam mit der Wirtschaft das Ziel, &bdquo;herausragende holztechnische Kompetenzen und Kooperationen aus unserer Region" auf dem Innovation Campus zu bündeln. Es geht um innovative Leichtbaukonstruktionen und um die digitale Herstellung von Holz- und Faserwerkstoffprodukten. Hochschule und Kreis teilen sich 19.000 Euro Kosten für eine &bdquo;Projektskizze", die dem Ausschuss im November vorliegen soll.

Reaktionen: Andreas Kasper bekräftigt ein Ziel: Es gelte, den ländlichen Raum zu stärken – dazu gehöre, das Innovationszentrum besser auszulasten. &bdquo;Elektromobilität ist gut, reicht aber nicht mehr." Es sei schade, dass sich Ideen rund um Bio-Kunststoff derzeit nicht verwirklichen ließen. &bdquo;Aber toll, dass es mit dem Holz weitergeht." Indes sollte Dörentrup einbezogen werden.

Kaspers SPD-Kollege Henning Welslau freut sich, dass das Thema &bdquo;Laubholz-Kompetenzzentrum" geprüft werde. Eine Verknüpfung Lemgo/Dörentrup wäre schön. Wichtig sei aber, dass die Ziele inhaltlich umgesetzt würden – und das würde mit kompetenten Partnern geschehen. &bdquo;Das zeigt, dass wir innovativ arbeiten. Wo das dann angesiedelt ist, ist letztlich egal."

Innovationszentrum soll mehr ausgelastet werden

Wer möchte in Dörentrup mit der Monocab fahren?

Vorschlag des Kreises steht: Wie es mit den Berufskollegs in Lippe weitergehen soll

Begatalbahn als Monocab-Teststrecke soll „Innovationstourismus“ fördern

Wirtschaftswandel in Lippe: Experten diskutieren Zukunftschancen

Pilotprojekt „Digital Making Places“: Medienzentrum Lippe überzeugt mit Ideen und Technik

Auf einem Gleis von A nach B: Wie viele Lipper das Monocab nutzen könnten

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €