Diskussion über den Impfbus läuft

Kreis Lippe. Das Impfen in den Pflegeheimen hat begonnen. Jetzt stellt sich die Frage, wie es mit den Senioren ab 80 weitergeht. Die SPD fordert den Einsatz eines Impfbusses, auch der Sozialverband VdK mahnt, dass es für einige Senioren unmöglich sein könnte, überhaupt zum Impfzentrum zu kommen. Mobile Angebote sollten vorbereitet werden – aber allein mit einem Bus wäre das Problem nicht gelöst.

Die SPD hatte in einer Pressemitteilung mobile Impfstationen gefordert. In Bayern sind bereits Busse umgebaut worden. Sie sollen zu den Alten- und Pflegeheimen fahren und die Teams unterstützen, später auch als mobile Impfstation diesen, also in die Kommunen fahren und dort Station machen. Doch letzteres gehe noch nicht – laut Auskunft des Impfzentrums Nürnberg fehle es an Impfstoff, um die Busse in die Kommunen zu schicken.

Senioren haben die Wahl Maximal 100 Impfungen pro Tag seien vorgesehen. Der Impfstoff könne im Bus zubereitet werden, dann allerdings sei die Haltbarkeit eingeschränkt. Alles laufe über das Impfzentrum, bei der Terminvergabe könnten sich die Senioren entscheiden, ob sie zum stationären Impfzentrum oder zum Bus kommen wollen.

Schaut man sich die Busfahrpläne zum Beispiel in Schlangen und Lügde an, dann ist zu sehen dass es wenige Verbindungen nach Lemgo zur Phoenix-Contact-Arena gibt. Und diese Fahrpläne müssen dann mit den Terminen übereinpassen, die von der Kassenärztlichen Vereinigung vergeben werden. Auf Nachfrage beim Kreis Lippe heißt es, dass es zu diesem Thema Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung gebe, ein Ergebnis könne im Laufe der Woche mitgeteilt werden.

Impfung über Hausärzte Ein Bus, der in der Kommune Station macht, löst für körperlich beeinträchtigte Senioren auch nicht komplett das Problem. Sie müssten zum mobilen Impfzentrum ebenfalls gebracht werden. Dass der Bus die Senioren einzeln anfährt, wäre derzeit nicht machbar. Das liegt am Impfstoff.

Die LZ hat die beiden Leiter des lippischen Impfzentrums, Dr. Ludger Böhlen und Dr. Dieter Meemken gefragt, was nach aktuellem Stand mit Pflegebedürftigen, die zu Hause gepflegt werden ist – und mit denen, die mit dem Bus gar nicht erst nach Lemgo kommen können. &bdquo;Allein lebende oder immobile Menschen werden später von ihren Hausärzten geimpft, sobald ein Impfstoff verfügbar ist, den man als Einzelspritze transportieren kann. Der bisherige Stoff darf, einmal verdünnt, nicht mehr transportiert werden. Insofern könnte man den auch nicht über mobile Teams verabreichen lassen. Wir hoffen auf den Impfstoff von ASTRA, der nur einmal gegeben werden muss, wie berichtet wurde. Lieferzeitpunkt und Verfügbarkeit sind allerdings noch offen."

Der VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge: &bdquo;Auch in der Stadt, wo eine Anfahrt mit dem ÖPNV möglich wäre, sind viele Ältere überfordert." Die Politik müsse deshalb schon jetzt verstärkt mobile Angebote vorbereiten.

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