Preisgekrönt: Detmolder Naturfilmer zeigt tierisches Verhalten bei Gewitter

Detmold/Eckernförde. Wolken verdunkeln den Himmel, Wind braust auf, die Luft ist elektrisch geladen - ein Gewitter ist im Anmarsch. &bdquo;Ich bin schon immer ein leidenschaftlicher Gewitterfan gewesen“, sagt der Detmolder Naturfilmer Robin Jähne. Kein Wunder also, dass ein Film über dieses Naturphänomen entstanden ist. Der Clou daran: Er zeigt das Verhalten verschiedener Tiere vor und während eines Gewitters. Und dieser Film ist nun mit dem Publikumspreis beim &bdquo;Green Screen Naturfilmfestival“ ausgezeichnet worden.

&bdquo;Der Sturm - Tiere bei Blitz und Donner“ heißt das Werk, das den mit 3500 Euro dotierten Preis abgeräumt hat. Innerhalb von zweieinhalb Jahren sei er entstanden, Aufnahmen hierfür sind laut Robin Jähne auch aus Lippe. Das Besondere an dem Film: &bdquo;Wir konnten Verhaltensweisen von Tieren bei Gewitter filmen, die biologisch gesehen völlig neu sind“, erzählt er im LZ-Gespräch begeistert. Etwa von Waldameisen, die bei Gefahr Ameisensäure verspritzen, um sich zu verteidigen. &bdquo;Ameisen sind ziemlich kurzsichtig“, beginnt er. Bei den ersten Regentropfen fingen sie an, auf Abwehr zu gehen und installierten quasi einen Schutzschirm aus Ameisensäure um und über ihrem Hügel. &bdquo;Und das konnte ich filmen.“ Einem Ameisenforscher der Universität Konstanz habe er die Aufnahmen gezeigt. &bdquo;Der sagte, das sei ein bislang nicht bekanntes Verhalten.“

Von Spinnen und Pferden und dem Publikum Eine andere Situation, die Jähne filmen konnte, waren junge Spinnen. Dass diese etwa Stecknadel kleinen Wesen ihre Fäden nutzen, um sich fortzubewegen, ist bekannt. &bdquo;Doch kurz vor einem Gewitter, wenn Wind auffrischt und die Luft elektrisch geladen ist, setzen sie sich auf eine Pflanze, schießen ihre Fäden anderthalb bis zwei Meter in die Höhe, hängen sich dran, kappen den Faden und fliegen los.“ Und das nicht nur ein wenig: Bis zu fünf Kilometer hoch und mehrere Hundert Kilometer weit könnten sie so reisen. Ihre Flugbahn steuerten sie dabei, indem sie am Faden hoch und runter klettern.

&bdquo;Ich stehe selbst immer wieder voller Ehrfurcht vor der Natur.“ Und so liegt er auch schon mal bei Regen auf dem Boden einer Koppel, während eine Gruppe Pferde auf ihn zu galoppiert. 20 Zentimeter an ihm vorbei. Doch Pferde sind ja intelligent, &bdquo;die treten nicht auf einen drauf“, ist er überzeugt. Und wer dies und weitere Verhaltensweisen der Tiere bei Gewitter sehen möchte, kann dies am Montag, 23. September, um 20.15 Uhr in der ARD. Dann nämlich - zur besten Sendezeit - wird der Film gezeigt. Und wer ganz genau hinschaut, entdeckt sogar ein Stück lippische Heimat: die Bockwindmühle im Freilichtmuseum Detmold, gleich zu Beginn.

Für diesen Film dann auch noch einen Preis zu bekommen, sei besonders schön. Der Publikumspreis sei der demokratischste, zeige, wie die Menschen zu der Arbeit stehen. Und die direkte Reaktion vom Publikum, etwa bei Vorträgen, bedeute dem Naturfilmer Jähne viel.

Treff der Elite der Branche Die anderen Filme in der Endausscheidung seien ebenfalls super gewesen, das gesamte Naturfilmfestival ein Treff der Elite der Branche. Bereits Sir David Attenborough und Heinz Sielmann haben hier Preise abgeräumt, einer ist gar nach dem deutschen Tierfilmer benannt. Und auch Robin Jähne hat bereits gute Erfahrungen mit dem &bdquo;Green Screen Naturfilmfestival“: Bereits im Jahr 2013 bekam er einen Preis für seinen Film &bdquo;Das Jahr des Rotmilans - Lippes elegante Greife“.

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