Gute Nachrichten vom Land: Mehr Betten fürs Gemeindepsychiatrische Zentrum in Detmold

Kreis Lippe. Das Gemeindepsychiatrische Zentrum (GPZ) in Detmold darf wachsen. Das Land hat die Ausweitung von 100 auf 133 Betten genehmigt, berichtet Geschäftsführer Karl-Eitel John. &bdquo;Mit dieser positiven Nachricht haben wir nicht mehr gerechnet. Es gab andere Signale. Wir sind happy“, sagte er freudestrahlend. Noch im Sommer hatte die Krankenhausplanung des Landes-Gesundheitsministeriums anders ausgesehen. Dass die dingend notwendige Erweiterung nicht berücksichtigt worden war , war auf viel Unverständnis und Protest gestoßen. Nun folgte die Kehrtwende.

John und der Medizinische Direktor Dr. Ralf Marquard sagten, das Land habe im Ende des Jahres endgültig verabschiedeten Krankenhausbedarfsplan die gemeldeten Bedarfe berücksichtigt und anerkannt. 43.800 Belegtage seien genehmigt worden - fast 6000 mehr als bislang. Das seien zwar nicht so viele wie beantragt, aber es gebe einen Puffer. Bis zu 20 mehr als die 133 regulär zu belegenden Betten würden bei Bedarf finanziert.

15 Millionen Euro werden investiert Nun hoffe er, dass das GPZ bei den anstehenden Investitionen vom Land bedacht werde, sagte John. Wie berichtet, hatte das Fachkrankenhaus in Trägerschaft des Kreises und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe - Pflichtversorger bei Zwangseinweisungen für den Altkreis Detmold - schon vor Längerem ein leer stehendes früheres Kasernengebäude in der Nachbarschaft gekauft. Die Umbaupläne liegen vor, dort sollen Therapieräume und ein Speisesaal entstehen. Für mehr Patientenzimmer wird nebenan neu gebaut. John rechnet mit Kosten von 15 Millionen Euro und setzt auf Fördermittel in zweistelliger Millionenhöhe. Der Bauantrag werde nun eingereicht. &bdquo;Wir hoffen, dass wir möglichst schnell anfangen können. Die Anträge sind raus.“

Ausdrücklich bedankt sich John beim Detmolder Stadtoberhaupt Frank Hilker und den anderen lippischen Bürgermeistern dafür, sich in Düsseldorf für die GPZ-Anträge engagiert eingesetzt zu haben. Lob gelte ebenfalls der Bezirksregierung. Auch die Landtagsabgeordneten und die Kreistagsfraktion der SPD hatten - wie berichtet - bei Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann den GPZ-Ausbau angemahnt, der Bedarf steige seit Jahren, eine Anpassung der Kapazitäten an die tatsächlichen Belegungstage sei überfällig.

&bdquo;Sind personell gut aufgestellt“ Wartezeiten für psychisch Erkrankte werde es künftig nicht mehr geben, versprach der Ärztliche Direktor Dr. Ralf Marquard. &bdquo;Wir sind dann in der Lage, den Bedarf zu decken, und werden ein extrem zuverlässiger Versorger sein. Eine für die Gesundung viel zu kurze Verweildauer von nur fünf Tagen - &bdquo;zurzeit wegen der Überbelegung und der Wartezeiten manchmal leider unabdingbar“ - würden dann ebenfalls der Vergangenheit angehören. &bdquo;Das sind für die Patienten und deren Familien sehr gute Nachrichten.“ Ein Team mit Mitarbeitern aller Bereiche werde sich nun an die Konzepte für die Erweiterung machen.

Personell sei das Haus sehr gut aufgestellt. &bdquo;Jetzt beginnt die Arbeit.“ Auch werde das GPZ sich mit neuen Therapieformen befassen, dafür sei nun Zeit und Freiraum. Es gelte etwa, stationäre, teilstationäre und ambulante Hilfe besser zu vernetzen. Dies erfordere eine intensivere Betreuung der Patienten und auch neue Finanzierungsmodelle. Er habe keine Sorgen, nicht genügend neues Personal finden zu können, es gäbe stets Bewerbungen.

Mehr Plätze in den Tageskliniken Auch für die Tageklinken des GPZ hatte John gute Nachrichten: Sie werden allesamt vergrößert. In Detmold gibt es künftig 31 statt 25 Plätze, in Bad Meinberg 22 statt 20 und in Lage 23 statt 20. Das Votum für Lage freut und wundert John gleichermaßen - hatte Düsseldorf dort doch zunächst sogar weniger Plätze genehmigen wollen. &bdquo;Ja, da bin ich durchaus glücklich“, gestand der Geschäftsführer.

&bdquo;Nein“ hat Minister Laumann allerdings zu der ebenfalls vom GPZ beantragten Station für Chorea-Huntington-Erkrankte gesagt. Marquard gilt deutschlandweit als Spezialist für diese Erbkrankheit, die sich unter anderem in Bewegungsverarmung, Gleichgewichtsstörungen oder aggressivem oder enthemmtem Verhalten äußern kann. Bislang werden diese Patienten auf den normalen Stationen mitbehandelt. &bdquo;Der Bedarf ist unstrittig da, das erklärt auch Düsseldorf“, sagte Marquard. Eine Spezialstation wäre allerdings ein bundesweites Pilotprojekt und somit Sache Berlins. Dort sei er mit dem Lauterbach-Haus in &bdquo;guten Gesprächen“, das Thema sei nicht vom Tisch.

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