Die Bahn baut in Lippe und verärgert ihre Gäste: Wie es besser laufen könnte

Kreis Lippe. Die Bahn baut in diesen Monaten in Lippe und Umgebung; Reisende müssen sich stets gut informieren, ob und für welche Strecken sie mehr Zeit einplanen oder auf den Bus umsteigen müssen. Darauf hat die Bahn mehrfach hingewiesen – die LZ berichtete . Dass es aber so chaotisch werden würde, hat der Fahrgastverband &bdquo;Pro Bahn“ nicht erwartet. Schlimm seien vor allem &bdquo;die beinahe wöchentlich wechselnden Fahrpläne“, urteilt dessen stellvertretender OWL-Vorsitzender Dr. Rudolf Hüls.

&bdquo;In der ersten Woche fahren noch Züge zwischen Herford und Detmold, in der folgenden Woche nur noch die Züge von Herford bis Lage.“ Dementsprechend würden mal Ersatzbusse ab Lage und mal ab Detmold eingesetzt . Fahrzeiten nach Altenbeken verdoppelten sich, wer Anschlüsse von dort Richtung Göttingen oder im ICE nach München erreichen möchte, müsse sich weit vorher auf den Weg machen. &bdquo;Ab 25. August fällt dann auch noch der ICE aus“, schwant Hüls Böses.

Ja, Bauarbeiten seien notwendig, Ersatzbusse unvermeidlich, betont er. Pro Bahn kritisiere jedoch die mangelhafte Koordination. Bei der DB InfraGO wisse die eine Hand oft nicht, was die andere tue. &bdquo;Wenn der Altenbekener Tunnel gesperrt ist, dürfen nicht gleichzeitig Bauarbeiten rund um Lage angesetzt werden“, fordert Hüls. Bisher laufe das so ab, dass DB InfraGO den Verkehrsunternehmen mitteile, wann sie Strecken zu sperren gedenkt. Dann müssten diese Busse organisieren, und nicht etwa die DB InfraGO selbst. &bdquo;Man muss die Eurobahn ausdrücklich dafür loben, dass sie ein Maximum an Verkehrsleistungen für die ausfallenden Züge zwischen Bielefeld, Detmold und Altenbeken bereithält“, schlägt Hüls in Sachen Eurobahn ungewohnt wohlwollende Töne an.

&bdquo;Bahn verbaut sich Möglichkeiten“ Es wäre höchst wünschenswert, wenn die DB InfraGO ihre laufenden Maßnahmen in Lage dazu nutzen würde, einen zweigleisigen Ausfahrtkorridor in Richtung Detmold oder eine Signalisierung für höhere Geschwindigkeiten zu bauen. &bdquo;Stattdessen verlegt sie auf der noch vorhandenen Trasse Kabel mit Schaltkästen und verbaut sich künftige Möglichkeiten.“

&bdquo;Pro Bahn“ fordert für die Zukunft im Vorfeld von Baumaßnahmen/Streckensperrungen regelmäßig einen regionalen &bdquo;runden Tisch“ mit Vertreter der Kommunen und des Kreises, der Verkehrsunternehmen, des Verkehrsverbundes (derzeit NWL) und des Fahrgastverbandes &bdquo;Pro Bahn“. &bdquo;Nur so lässt sich verhindern, dass zeitlich parallel laufende Maßnahmen es den Reisenden unnötig schwer machen.“

Bei allen Arbeiten müsse ein fairer Interessensausgleich zwischen DB InfraGO, Verkehrsunternehmen und Fahrgästen gefunden werden. &bdquo;Es kann nicht so weitergehen, dass die DB InfraGO nach Gutsherrinnenart Streckensperrungen verkündet und alle anderen sich danach zu richten haben.“

Die DB InfraGo ließ Anfragen der Redaktion bisher unbeantwortet.

Die Bahn baut in Lippe und verärgert ihre Gäste: Wie es besser laufen könnte

Bauarbeiten auf der Schiene: Hier müssen die Lipper mit Einschränkungen rechnen

Wenn der ICE durch Lippe fährt

Für Bahnfahrer wird es hart: Warum viele Züge in Lippe ein halbes Jahr stillstehen werden

Bahn saniert ICE-Strecke zwischen Hamm und Hannover

Bessere Bahnverbindung zwischen Detmold und Lemgo ist in Sicht

Zugverkehr zwischen Hamburg und Berlin eingestellt

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

LZplus Herbst-Deal

1 € pro Woche

Weiterlesen mit LZplus