Kreis Lippe. Zehn Bürgermeisterkandidaten in fünf lippischen Kommunen sowie der CDU-Bewerber und die SPD-Bewerberin fürs Landratsamt standen am Sonntag, 28. September 2025, noch einmal zur (Stich-)Wahl. Jetzt stehen alle 16 Bürgermeister und der neue Landrat fest – Zeit, eine Bilanz zu ziehen, findet Silke Buhrmester, stellvertretende Chefredakteurin der LZ: Es war weitestgehend fair Was bleibt vom Wahlkampf und zwei Kommunalwahl-Terminen zwei Tage nach der Stichwahl hängen? Zu allererst: Es war in weiten Teilen – leider aber nicht immer und überall – ein fairer Wettstreit, respektvoll, sachbezogen und weitestgehend ohne persönliche Angriffe. Zudem haben alle elf Amtsinhaber, die sich zur Wiederwahl gestellt haben, erneut von den Wählerinnen und Wählern das Vertrauen erhalten. Eine bessere Bestätigung der geleisteten Arbeit gibt es kaum. Dennoch kann vor allem die SPD nicht zufrieden sein mit dem Ergebnis in Lippe: Der Chefsessel im Kreishaus, der im vergangenen Jahrzehnt rot war, ist von der CDU zurückerobert. Und: Alle neuen SPD-Kandidaten fürs Bürgermeisteramt – mit Ausnahme des Oerlinghausers Peter Heepmann – sind ebenfalls gescheitert an parteilosen oder CDU-Mitbewerbern. Das sollte den Sozialdemokraten zu denken geben. Drei Buchstaben allein sind nicht Schuld Denn selbst wenn eine Parteizugehörigkeit in der heutigen Zeit eher Hemmschuh als Förderer ist, alles Scheitern lässt sich nicht auf die drei Buchstaben SPD schieben. Eine Bürgermeister- und Landratswahl ist und bleibt eine Personenwahl; wie sonst hätte sich der FDP-Kandidat Christian Sauter in Extertal durchsetzen können? Das Personalproblem ist offensichtlich – nicht nur bei der SPD. Da passt es ins Bild, dass in den vergangenen fünf Jahren und auch in den kommenden nicht eine einzige Frau in lippischen Rathäusern das Sagen hat. Spiegelt das unsere Gesellschaft? Nein! Es bleibt ein Trost: Wenn wir uns einige Stichwahl-Kandidaten im Ruhrgebiet anschauen, so sind die lippischen Verhältnisse doch immer noch herrlich demokratisch.