Lage leitet Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ein

Lage. Bei einem Ortstermin im vergangenen Sommer hatten sich die Anwohner beschwert : In der Hermannstraße werde zu schnell gefahren und der Weg als Abkürzung zwischen Hagenscher und Lemgoer Straße genutzt. Auch sei der Lärmpegel dadurch sehr hoch. Jetzt hat die Stadt ihre Ankündigung wahr gemacht und verschiedene Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung eingeleitet.

Verkleinert wurde der Einmündungsbereich von der Hagenschen Straße. Hier verengen Leitborde die Verkehrsfläche und zwingen zum langsameren Einbiegen. Die Einmündung mit großem Radius stamme noch aus den 80er-Jahren, erklärte Uwe Friedrichsmeier, Leiter des Fachteams Straßen, Sportplätze, Friedhöfe, in dieser Woche vor Ort. In der Vergangenheit hatten viele Autofahrer dann auf der gerade verlaufenden Straße beschleunigt – obwohl eigentlich Tempo 30 gilt.

Unübersichtliche Parksituation Das geht nun nicht mehr. Der Bauhof hat sechs sogenannte Verschwenkungsbereiche provisorisch angelegt. Autofahrer müssen zunächst langsam um die Halteverbotsschilder, auch &bdquo;Verkehrswächter" genannt, herumfahren und dann über die 7,5 Zentimeter hohen Plateaukissen rollen. Begegnungsstellen haben eine Länge von 20 Metern. Dort kann nicht geparkt werden.

Beunruhigt angesichts von in der Straße lebenden Kindern hatten die Anwohner auch die unübersichtliche Parksituation in der Hermannstraße, teils unter altem Baumbestand, kritisiert. Auch das ist nun geregelt. Bei den Plateaus gilt ein Halteverbot, dann kann wechselseitig geparkt werden. Noch konnten die weißen Markierungen für die Parkstreifen wegen der feuchten Witterung nicht aufgebracht werden. Das erfolgt nun im Frühjahr. &bdquo;Wir sind dabei auf die Wünsche der Anlieger eingegangen", verwies Friedrichsmeier auf kleine Verschiebungen vor einigen Grundstücken. Änderungen sind in den kommenden Wochen noch möglich.

Kaum einer hält sich an Tempo 30 &bdquo;Es handelt sich um eine Testphase bis Mitte des Jahres", erläuterte Frank Rayczik, Fachbereichsleiter Allgemeine Verwaltung und Ordnung. Die Stadt will in den kommenden Monaten Erfahrungen sammeln und dann überlegen, ob aus dem Provisorium eine feste Einrichtung wird. Denn bislang sind alles zwar stabile Konstrukte, aber nicht von Dauer. Entscheide sich die Politik für feste Einrichtungen, so Beigeordneter Thorsten Paulussen, müsse mehr Geld, eventuell ein sechsstelliger Betrag, in die Hand genommen werden.

Vor einer Entscheidung wird es noch Geschwindigkeitsmessungen geben. Vom 1. bis 9. April 2019 hatte die Stadt den Verkehr gezählt. Insgesamt befuhren 11.610 Fahrzeuge, darunter 82 Lastzüge und 828 Lastwagen, die Hermannstraße. In der Zeit von Mitternacht bis 6 Uhr morgens wurden sogar 206 Fahrzeuge erfasst. Bei den Geschwindigkeitsmessungen hatte es einen Spitzenwert von 92 Kilometern pro Stunde gegeben. Der Mittelwert lag bei 53 Kilometern pro Stunde. 85 Prozent der Fahrer fuhren diese Geschwindigkeit. 90 Prozent der Fahrer hatten sich nicht an Tempo 30 gehalten.

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