Auf dem Lagenser Rathausdach wird eigener Honig produziert

Lage. &bdquo;Hören Sie das?", fragt Andreas Postert, klettert durch das Fenster, steht auf dem Dach und lauscht. Es brummt, summt und schwirrt, ein emsiges Rauschen liegt in der Luft – und es ist eben das, was der Vorsitzende des Imkervereins Lage am liebsten hört. Auch hier auf dem Rathausdach.

Seit Oktober haben dort zwei Bienenvölker ihre Heimat gefunden , mittlerweile sind es schon drei – und der erste Honig ist bereits geerntet. Eigentlich, erzählt Margarete Wissmann von der Stadtverwaltung, &bdquo;hat uns die Grundschule Ehrentrup auf die Idee gebracht". Die initiierte im vergangenen Jahr ein Bienenprojekt, und als Neu-Imkerin Margarete Wissmann in der Verwaltung davon erzählte, erklärte der Beigeordnete Thorsten Paulussen, dass er schon immer Bienen auf dem Flachdach des Rathauses haben wollte.

Ein Bienenvolk kann rund 60.000 Tiere umfassen Gesagt, getan, denn das begrünte Dach des Neubaus über dem Bürgerbüro bietet die besten Voraussetzungen für das Projekt, ist Andres Postert überzeugt. Die dort gepflanzten Fettblatt-Gewächse sind widerstandsfähig, blühen lange und nachhaltig. Zudem bietet die hofartig angelegte Fläche Schutz vor zu starker Sonne und Starkregen. Und für die Schüssel mit Wasser ist mit Hilfe von Margarete Wissmann ebenfalls gesorgt.

Geschützt an einer Wand hat Andreas Postert zwei so genannte Trogbeuten aufgebaut, die Platz für ursprünglich zwei, mittlerweile drei Bienenvölker mit Königinnen bieten. Mit einer kleinen Klappleiter klettern Margarethe Wissmann, Andreas Postert und seine Helfer über die Fensteröffnung hinaus, um die Insekten zu versorgen.

Gab es im Winter weniger zu tun, so kam der Imker im Frühjahr öfter vorbei. Drei bis vier Mal die Woche schaut er nach den Völkern, von denen eins im Sommer durchaus 60.000 Tiere umfassen kann. Im Mai stand die erste Ernte an, wurden die nebeneinander hängenden Waben aus den Trogbeuten gezogen, in die Kisten gesteckt und dem Helfer schnell durch das Fenster gereicht.

Ziel sind 20 bis 25 Kilogramm Honig Vier bis fünf Kilo Honig ergab die Ernte, &bdquo;nicht schlecht für das erste Jahr", sagt Postert, zu wenig aber, um den Rathaus-Honig größer zu vermarkten. Das aber soll noch kommen. &bdquo;Unser Ziel sind 20 bis 25 Kilogramm", ist Margarete Wissemann zuversichtlich, den Bürgern bald eigenen Rathaus-Honig zu kredenzen.

Bis dahin hat sie ein wachsames Auge auf die fleißigen Brummer, deren Behausung fast direkt vor ihrem Bürofenster steht. &bdquo;Gut ist, wenn alles wie immer ist", gibt Fachmann Andreas Postert die Marschroute vor. Und bislang gab es da keine Auffälligkeiten. Nur einmal, da war Margarete Wissmann dann doch etwas mulmig zumute: &bdquo;Eine ganze Wolke von Bienen summte vor dem Einflugsloch und flog doch nicht hinein." Was sollte das jetzt bedeuten? Margarete Wissmann rief den Fachmann an und der gab Entwarnung: Die Jungbienen flogen aus – und das bedeutet im besten Fall: Es gibt bald noch mehr Honig.

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