Lagenser Zuckerfabrik verwandelt tote Flächen in Blühstreifen

Lage. Zahlreiche Hummeln fliegen an diesem sonnigen Mittag von einer zur nächsten bunten Blüte an der Zuckerfabrik Pfeifer & Langen in Lage. Moment mal: Blumen und Insekten auf einer Industriefläche? Ja, das geht – mit Blühstreifen. Solch einen Streifen haben Auszubildende dort vor dem Informationszentrum angelegt.

&bdquo;Wir wollten die Steinwüste wegbekommen und müssen mit gutem Beispiel vorangehen", sagt Dr. Stefan Brinker, Regionalleiter Landwirtschaft bei Pfeifer & Langen. Einen Tag hätten die Azubis mit Unterstützung von anderen Mitarbeitern damit verbracht, die Steine auf etwa 45 Quadratmetern Fläche abzutragen, den Boden aufzulockern und die Saat einzubringen.

Fürs Auge &bdquo;Wir wollten, dass es hier blüht, und damit etwas für die Insekten tun", erklärt Markus Decker, landwirtschaftlicher Anbauberater der Zuckerfabrik. Und das haben die Mitarbeiter geschafft: Kornblumen, Buchweizen, Inkarnatklee, Borretsch und anderes wird nun von den Bienen angeflogen.

&bdquo;Die Sonnenblumen werden noch kommen", weiß Margarete Wißmann vom städtischen Fachteam Umweltplanung. Die Stadt hat dem Betrieb kostenfrei Saatgut abgegeben, denn sie möchte Blühwiesen fördern. Damit will sie ihren Anteil dazu leisten, die Stadt insekten- und damit umweltfreundlicher zu gestalten. Aber auch der Landwirtschaftsverband hat Samen für die Fläche gespendet und erhält dabei Unterstützung vom Bauernverband, berichtet Daniel Hagedorn, Geschäftsführer des Verbandes der Rübenanbauer im Lippe-Weser-Raum.

Lage soll insektenfreundlicher werden Wie berichtet, hatte die Verwaltung bereits Anfang Mai kostenlose Saattütchen mit Blumensamen für die Bürger ausgegeben. &bdquo;Ich denke, wir werden im Herbst wieder etwas abgeben", kündigt Margarete Wißmann an. &bdquo;Bei den Privatleuten sind wir schon weit, aber beim Gewerbe gibt es immer noch den Glauben, dass so eine Grünfläche mehr Arbeit macht", berichtet die Lagenser Verwaltungsmitarbeiterin.

Deshalb freue sich die Stadt über Anfragen wie die von der Zuckerfabrik und sucht Nachahmer. Dabei sei Margarete Wißmann verpflichtet, &bdquo;regionaltypisches Saatgut" zu verwenden. In der Innenstadt sei das anders, dort könnten auch nicht-heimische Pflanzen ausgesät werden. &bdquo;Die Menschen erwarten eine gewisse Optik, mit vielen Farben, und wir wollen die Leute dazu bringen, daheim ebenfalls Blühwiesen anzulegen", erklärt sie den Unterschied.

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