Bonitas darf in der Lagenser Innenstadt bauen

Lage. Der Pflegedienst &bdquo;Bonitas" möchte im ehemaligen Pastorengarten eine ambulante Wohngemeinschaft für pflegebedürftige Menschen einrichten. 20 Bewohner sollen hier ein neues Zuhause finden. Doch der zum Großteil eingeschossige Bau stößt auf Kritik der Grünen, FDP und FWG/BBL. Sie stimmten der notwendigen Änderung des Bebauungsplans Marktplatz nicht zu. Die Mehrheit von CDU, SPD und Aufbruch C hielt dagegen.

Zwischen Bergstraße, Gerichtsstraße und Rhienstraße soll das Wohnprojekt realisiert werden. Dazu müssen die Hausnummern 24 und 28 abgerissen werden. Denkmalgeschützte Gebäude im Nordosten und Südosten bleiben erhalten.

Und trotzdem wurden während der öffentlichen Auslegung von Anfang August bis Anfang September denkmalpflegerische Bedenken seitens des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe vorgebracht. &bdquo;Die maximal zulässigen Trauf- und Firsthöhen sowie die mögliche Dachform müssen insbesondere für den Bereich zwischen den beiden Baudenkmälern Rhienstraße 6 und Bergstraße 15 bereits im Bebauungsplan festgesetzt werden", heißt es. Diese müssten sich am Denkmalbestand orientieren. Ebenso sollte in diesem Bereich die Festsetzung der Dachform als Satteldach erfolgen.

Orientierung an bestehenden Baudenkmälern Die Verwaltung meint dazu, dass im Plangebiet ergänzend zu den Festsetzungen im Bebauungsplan die Satzung der Stadt Lage über die Gestaltung und Erhaltung des gewachsenen Stadtkerns die weiteren Fragen der Gestaltung regelt. Die zurückhaltende städtebauliche Regelungsdichte des rechtskräftigen Bebauungsplans solle auch im neuen Plan fortgeführt werden. Dadurch verbleibe ein größerer Handlungsspielraum, um Bauvorhaben im Einzelfall an bestehenden Baudenkmälern orientieren zu können.

Außerdem äußerte der Eigentümer eines Nachbargrundstückes Bedenken. Er befürchte eine Wertminderung seines Grundstücks und dass er an seinem Gebäude nachdämmen müsste, weil das künftige Gebäude des Pflegeheims eine andere Größe haben werde als das vorherige. Die Verwaltung sieht auf der Ebene der Bauleitplanung jedoch keinen weiteren Handlungsbedarf.

Flächenschonendes Bauen Jürgen Rosenow, Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen, meinte in einer Sitzung des Stadtrates: &bdquo;Wir befinden uns im absoluten Innenstadtbereich. Dort sollten wir nicht eingeschossig, sondern flächenschonender bauen."

Martina Hannen, Fraktionsvorsitzende der FDP, störte sich an der Art des Wohnprojekts: &bdquo;Wir könnten über andere Modelle nachdenken. Ich bin besorgt über die jüngere Generation, die damit nicht in der Stadt gebunden wird. Wir können der Bebauungsplanänderung daher nicht zustimmen."

Angelika Schapeler-Richter, Fraktionsvorsitzende der FWG/BBL, stieß ins selbe Horn: &bdquo;Mehrgenerationenhäuser hätten uns mehr gebracht." Auch sie könne die eingeschossige Bauweise &bdquo;nicht gut heißen". Otto Lücke (FWG/BBL) und Martina Hannen unterstrichen weiterhin ihre Sorgen um die Wahrnehmbarkeit der Baudenkmäler.

Lediglich Frederik Topp von den Christdemokraten hielt dagegen: &bdquo;Dort wird architektonisch ansprechend gebaut. Ich möchte dem Vorhaben daher zustimmen." Und so stimmten zuletzt 22 Ratsmitglieder für die Änderung des Bebauungsplans und 13 dagegen. Es gab drei Enthaltungen.

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