Sorge um "Nichtschwimmer-Jahrgang"

Lage. Das Lagenser Schwimmbad ist geschlossen. Deshalb konnte in den vergangenen Monaten auch kein Schwimmunterricht gegeben werden. Die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP haben deshalb für dieses Jahr beantragt, Übungszeiten in den städtischen Freibädern und im Hallenbad sowie Finanzmittel dafür bereitzustellen.

&bdquo;Wir sehen die Gefahr, dass ein ganzer Jahrgang an jungen Menschen das Schwimmen nicht erlernt, wenn in Zukunft entsprechende Angebote zum Erlernen des Schwimmens nicht verstärkt gemacht werden“, heißt es in dem Antrag, der im Hauptausschuss auf der Tagesordnung stand. Personal sei deswegen aufzustocken und Geld im Haushalt einzustellen. &bdquo;Das aufgezeigte Problem ist offensichtlich und ist in der Verwaltung bereits thematisiert worden“, hatte die Verwaltung im Vorfeld mitgeteilt. Zur Bewältigung des Problems müssten jedoch verschiedene Akteure mit im Boot sein.

Das Hallenbad musste im Herbst zwar für den öffentlichen Badebetrieb schließen, Schulschwimmen sei aber weiterhin erlaubt gewesen, so die Verwaltung. Sie habe unter Beachtung der geltenden Hygienevorgaben entsprechende Zeiten angeboten und explizit darauf hingewiesen, dass Schulen verstärkt möglichst mit den Kindern kommen sollten, die noch nicht oder noch nicht gut schwimmen können. &bdquo;Von den dann anwesenden Schulen wurde das gut umgesetzt“, resümiert die Stadt.

Sie kündigt an, dass die gleiche Vorgabe Gültigkeit haben werde, sobald die Schulen das Hallenbad wieder nutzen könnten. Wenn die Hygienevorgaben eine Öffnung des Hallenbades für den öffentlichen Badebetrieb wieder möglich machten, werde das städtische Bäderpersonal wieder Schwimmunterricht geben.

In einer &bdquo;normalen“ Hallenbadsaison (September bis April) können rund 100 Kinder das Schwimmen in den städtischen Kursen lernen. Es ist laut Verwaltung allerdings geplant, die Zeiten für den öffentlichen Badebetrieb einzuschränken, um weitere Schwimmkurse anzubieten. Dies werde zu einer deutlichen Erhöhung der Kurs-Anzahl führen. Eine Aufstockung des städtischen Personals sei hierfür nicht erforderlich.

Auch Vereine sind in der Schwimmausbildung aktiv

Des Weiteren sind die DLRG-Ortsgruppe Lage und die TG Lage in der Schwimmausbildung aktiv. Mit beiden Vereinen will die Verwaltung Gespräche führen mit dem Ziel, dass diese ihr Hauptaugenmerk zunächst auf die Vermittlung der Schwimmfähigkeit bei Kindern richten. Aus Sicht der Verwaltung wird es im Zusammenspiel mit Schulen, Vereinen und städtischem Bäderpersonal für die Hallenbadsaison ein starkes und zielgerichtetes Angebot für junge Menschen geben, schwimmen zu lernen.

&bdquo;Es muss aber allen Beteiligten bewusst sein, dass die aufgetretenen Defizite nicht von heute auf morgen aufzuholen sind. Zudem darf auch ein weiterer Faktor nicht außer Acht gelassen werden: Auch Eltern können entscheidend dazu beitragen, dass ihre Kinder sicher schwimmen lernen“, so die Stadt.

Noch komplett offen sind die Bedingungen für die Öffnung der Freibäder. Die Freibadsaison müsse gesondert betrachtet werden, findet die Verwaltung. Hier stießen die Möglichkeiten für Schwimmkurse oft an wetterbedingte Grenzen. Auch solle zunächst abgewartet werden, unter welchen Voraussetzungen ein Bade- und Schwimmbetrieb überhaupt möglich sein wird.

Das Vorgehen hat der Lagenser Hauptausschuss zustimmend zur Kenntnis genommen. Frank Drexhage, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, für die Antragsteller: &bdquo;Es ist ein guter Weg, wie ihn die Verwaltung beschreitet. Wir werden das weiter beobachten.“

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