Jeder ist willkommen: Lagenser Mahlzeit im Gemeindehaus

Lage. Munteres Stimmengewirr und Geschirrgeklapper dringt aus dem Saal: Nach mehr als zwei Jahren coronabedingter Pause finden sich Menschen wieder zur Lagenser Mahlzeit im Gemeindehaus ein. Und sie genießen es.

Koordinatorin Renate Stecker ist zufrieden, denn genug Ehrenamtliche gibt es wieder, um die Tische schön zu decken und das Essen zu servieren. Nach einem Aufruf zu einem Frühstückstreffen sind es nun 41 Helferinnen, die in den kommenden Monaten freitags an einem oder mehreren Terminen mitmachen möchten.

Gebastelter Tischgruß

66 Plätze sind an diesem ersten Freitag eingedeckt. Neu sind die "Platzdeckchen" - ansprechend bedrucktes Papier, das auf Gottesdienste und andere besondere Termine der reformierten und lutherischen Kirchengemeinden hinweist. Und es gibt einen besonderen Pfingstgruß. Eine der Ehrenamtlichen bastelt gern und hat 100 Kärtchen mit einem Gedicht von Roman Herberth, verziert mit einer gefalteten Taube, liebevoll gestaltet.

Rund 70 Besucher genießen Tomatensuppe mit Reiseinlage und Butterkuchen mit Kaffee zum Nachtisch. An jedem ersten Freitag im Monat gibt es ein vegetarisches Gericht. Es habe alles gut geschmeckt, versichert eine fröhliche Tischrunde. Warum sie gekommen sind? "Damit wir unter Leute kommen", platzt es aus Renate Benders heraus. "Man ist nicht zu Haus allein". Nikolaus meint: "Hier ist eine nette Atmosphäre", und alle nicken. "Man kann hier neue Leute kennenlernen", freut sich Helga Carluccio, die Schwester und Schwager aus Lemgo mitgebracht hat.

Ins Gespräch kommen

Das ist auch erklärtes Ziel der Lagenser Mahlzeit. "Im Vordergrund steht der soziale Kontakt", erläutert Renate Stecker, "miteinander ins Gespräch zu kommen." Das tun Menschen, die sehr wenig Geld und welche, die genug haben. Es gibt viele Witwen und Witwer, die sich freuen, mal nicht allein am Tisch zu sitzen, aber auch einige wenige mittleren Alters. Jeder ist hier willkommen. Wer kann, gibt eine Spende, muss es aber nicht.

Da jedoch auch die Suppen, Eintöpfe, Brot und Getränke teurer geworden sind, hofft die Kirchengemeinde auf Spenden, gern auch auf größere, um die gelieferten Gerichte der Schlachterei Stukenbrock weiter finanzieren zu können. Während der Coronazeit hatten die Ehrenamtlichen zeitweise einmal im Monat eine besondere Aktion gemacht und draußen Pickert, Berliner oder Blumen angeboten. Am Tisch waren Gespräche auch dort möglich.

Kirchengemeinden kooperieren

"Das letzte halbe Jahr haben wir aber gemerkt, dass die Leute wissen wollten, wann es wieder losgeht, dass die Kommunikation den Leuten gefehlt hat", sagt Renate Stecker. Am kommenden Freitag gibt es ab 12 Uhr wieder eine Mahlzeit, diesmal Mitternachtssuppe. Die Lagenser Mahlzeit ist ein Projekt der evangelisch-reformierten, der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und der Mennonitischen Brüdergemeinde.

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