Die Hauptfeuerwache in Lage braucht mehr Platz

Lage. Lages Kommunalpolitiker schauen sich gerne vor Ort an, wo es Probleme gibt, wo investiert werden müsste. Und so tagte der Ausschuss für Öffentliche Sicherheit, Feuerwehr und Mobilität in der Hauptwache in Lage. Benjamin Brinkmeyer, der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, zeigte, was im Argen liegt: Es fehlt Platz - für vernünftige Umkleiden, für räumliche Bereiche, in denen Verschmutztes und Sauberes separiert wird, das technische Equipment.

In der Fahrzeughalle stehen sieben Fahrzeuge, es ist eng. An einer Seite stehen die Spinde, die Kleidung hängt sauber an den Haken. Wenn es in den Einsatz geht, ziehen sich die Feuerwehrleute hier in der Halle um. Das ist suboptimal, zumal alles eng ist. Das Tor lasse sich nur schließen, wenn man den Knopf während des Vorgangs ständig drückt. &bdquo;Dann steht es schon mal offen - und jeder muss dann sehen, wie weit er so mit dem Ausziehen ist“, merkte Wehrleiter Benjamin Brinkmeyer launig an. Auf Nachfrage aus dem Ausschuss, ob man das Tor nicht automatisieren könnte, sagte Brinkmeyer, dass er das auch bei seinem Antritt gedacht habe. &bdquo;Aber das geht technisch nicht so einfach, wir müssten das Tor komplett tauschen.“

In Bezug auf die Umkleiden gibt es weiteren Bedarf, denn längst machen auch Frauen im aktiven Dienst mit. Für sie gibt es ein separates Provisorium, abgetrennt mit einem Vorhang und direkt kombiniert mit dem Handschuh - und Stiefeltrockner, der ebenfalls in der Umkleide steht. Fünf Plätze gibt es, was aus Sicht des Wehrleiters gerade so reicht.

Jeder Quadratmeter wird genutzt In der &bdquo;Ausbildungshalle“ sieht es nicht besser aus. Denn entgegen der Raumbezeichnung wird hier die Feuerwehrkleidung gewaschen und auch speziell imprägniert. Der Raum dient aber auch zur Aufbewahrung der Verpflegungscontainer, von Schildern, von Schläuchen und vielem mehr. Den Schlauchturm nutze man im Übrigen nicht mehr. &bdquo;Die Reinigung wird am Feuerwehrzentrum in Lemgo übernommen, saubere Schläuche als Ersatz bekommen wir sofort im Gegenzug. Das ist ein sehr gut funktionierendes Umlaufsystem“, erklärte Brinkmeyer.

In Sachen Verpflegung habe man einen gewissen Vorrat und einige Frauen, die sich kümmern. Bei Einsätzen mit bis zu 100 Kräften sei die Feuerwehr Lage angehalten, die Kameraden zu verpflegen. &bdquo;Wenn es eine größere Einsatzlage ist, dann bekommen wir Unterstützung.“ Was es gibt? &bdquo;Da haben sich Dosen bewährt. Wir haben einfache Kocher und dann geht das.“

Die Hauptwache verfügt auch über eine Waschhalle für die Fahrzeuge, samt einer Grube, um auch mal unter die Fahrzeuge schauen zu können. Eine kleine Werkstatt mit einem Arbeitsplatz für Reparaturen von Kleinteilen gibt es ebenfalls.

Vieles entspricht allerdings nicht mehr den heutigen Ansprüchen. So muss es eigentlich eine Trennung des schwarzen und weißen Bereiches geben, also alles, was im Einsatz war und das, was sauber ist, muss getrennt werden. &bdquo;Das machen wir auch, aber wir müssen dafür improvisieren. So ziehen sich die Feuerwehrleute nach dem Einsatz dort vor Ort bereits um. Die kontaminierte Kleidung kommt in Säcke, die Kameraden ziehen Jogginganzüge an.“ In der Feuerwache seien die Wege lang, die Sachen für die Atemgeräte-Träger liegen zum Beispiel am entgegengesetzten Ende der Halle. Überhaupt ist auch der Platz für deren Ausrüstung eigentlich viel zu klein. Alles muss nicht nur gelagert, sondern auch nach jedem Einsatz gesäubert und geprüft werden. Dafür werde heutzutage eine Fläche von 80 bis 100 Quadratmetern eingeplant - in Lage ist der Raum sehr viel kleiner.

Löschzug Heiden bekommt zuerst den Neubau

Der Platz der ehemaligen Rettungswache ist ebenfalls vergeben - an die mobilen Notstromaggregate, die die Stadt Lage angeschafft hat. Zwei sind startklar, jedes steht auf einem Anhänger. Außerdem hält die Feuerwehr auch den entsprechenden Treibstoff vor. Mit einer Tankfüllung könne man ein Aggregat um die 14 Stunden betreiben, für die Hauptwache selbst gebe es ebenfalls eine Notstromversorgung. 25.000 Euro pro Einheit hat die Stadt Lage investiert. &bdquo;Das waren zu Beginn des Ukraine-Krieges erst Mondpreise und die waren kaum zu bekommen. Das hat sich mittlerweile alles wieder normalisiert“, erklärte Beigeordneter Thorsten Paulussen.

Im Ausschuss wurde schnell klar, dass hier eine größere Investition ins Haus steht, um einen zeitgemäßen Standard herzustellen. An zwei Standorten, in Heiden und Hörste, wird das umgesetzt. Als Erstes werde in Heiden neu gebaut, erklärte der Beigeordnete Thorsten Paulussen. Vorgesehen sind 2,3 Millionen Euro.

Wie berichtet, liegt der neue Standort gegenüber dem Sportplatz. Weil das Grundstück der Stadt gehöre und die Ausschreibung bis zu den Sommerferien fertig sein soll, werde hier angefangen. &bdquo;Erst wenn das neue Gebäude steht, zieht der Löschzug um.“ Ursprünglich habe man beide Bauprojekte, also auch Hörste (2,4 Millionen Euro), zusammen ausschreiben wollen. Doch in Hörste gebe es eine andere Situation. Die Frage eines etwas anderen Standortes in dem Ortsteil sei noch nicht abschließend geklärt.

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