Länger Licht in Lage

Lage. Die Laternen leuchten eine Stunde länger - das hat der Ausschuss für öffentliche Ordnung, Sicherheit, Feuerwehr und Mobilität mit großer Mehrheit beschlossen. Im äußeren Stadtring, grob umrissen sind die Grenzen Schötmarsche Straße, Pottenhauser Straße, Borsdorfer Straße, Industriestraße, Oetternbachsiedlung, Seelenkamp und Ottenhauser Straße, soll erst gegen 23.30 Uhr bis 5 Uhr das Licht ausgehen. Ebenso in den Ortsteilen.

Den Antrag hatten die Fraktionen CDU, Bündnis90/Die Grünen und FDP auf den Weg gebracht. Frederik Topp (CDU) verwies darauf, dass einige Bürgerinnen und Bürger die Bitte vorgetragen hatten, die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung zu verändern und nicht mehr um 22.30 Uhr den Stecker zu ziehen. Das Sicherheitsgefühl sei besser, wenn die Straßenzüge länger ausgeleuchtet seien. In der Innenstadt brennen die Laternen die ganze Nacht. Und in Hörste gibt es diese Sonderregelung wegen der Notunterkunft.

Olaf Henning (FDP): &bdquo;Wenn es Veranstaltungen in der Innenstadt gibt, dann fährt man quasi ins Schwarze auf dem Rückweg. Das ist gefährlich, wenn man mit dem Rad unterwegs ist - und wird auch nicht dazu motivieren, sich auf das Rad zu setzen.“ Zunächst habe man sich für die frühere Abschaltung entschieden, weil es durch den Ukraine-Krieg geboten gewesen sei, Energie zu sparen. Das Energiesparen sei zwar immer noch ein Thema, aber man müsse abwägen und das Sicherheitsbedürfnis falle ins Gewicht.

Schichtarbeiter haben keine Wahl Tobias Hempelmann (CDU) erinnerte daran, &bdquo;dass es unter anderem Schichtarbeiter, Krankenschwestern, Zeitungsboten gibt, die ein großes Interesse daran haben und nicht in tiefster Dunkelheit starten oder zu Hause ankommen wollen“.

Die SPD argumentierte anders: Man habe Geld sparen wollen - und an der Notwendigkeit habe sich auch nichts geändert. Es gebe keine Not, jetzt wieder etwas an den Beleuchtungszeiten zu ändern, nachts solle es schließlich dunkel sein. Außerdem gehe es auch um die Lichtverschmutzung. Die Sozialdemokraten vermissten Vorschläge, wie man denn die Mehrkosten wieder hereinbekommt. 9500 Euro, so hatte die Verwaltung ausgerechnet, kostet die Stunde mehr.

Steuerung per App möglich? Gerd Bicker (Bündnis 90/Die Grünen) wies auf die Umrüstung mit LED hin, mit der die Stadt künftig Geld sparen werde. Rund 400 Laternen mit alten Leuchtmitteln gibt es allerdings noch in Lage. &bdquo;Der Austausch zieht sich hin, und was wir damit genau sparen werden, das könnten wir straßenscharf auch nicht ermitteln“, merkte Fachbereichsleiter Frank Rayczik an.

Die SPD ließ sich von den Argumenten nicht überzeugen und stimmte gegen die längere Beleuchtungszeit. Davon losgelöst bekam die Verwaltung aber einen Auftrag, den auch die Sozialdemokraten mit Vorschlägen anreicherten. Die Verwaltung soll prüfen, ob die Straßenbeleuchtung nicht mit Bewegungsmeldern ausgerüstet werden oder per App ansteuerbar sein könnte. Ob die technischen Voraussetzungen für so etwas bereits gegeben sind, was eine Nachrüstung kostet und was überhaupt in Frage kommt, soll die Verwaltung jetzt klären und im kommenden Ausschuss vortragen. Der Beschluss für eine Stunde mehr Licht gilt aber trotzdem und soll auch zeitnah umgesetzt werden.

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