Lagenser entwickelt weltweit einzigartigen Feuerlöscher auf biologischer Basis

Lage-Kachtenhausen. Hilmar Hubbes ist nur zufrieden, wenn er in seiner Werkstatt tüfteln kann. Im Laufe der Jahre hat der Sondermaschinenbauer so einiges erfunden - von der Müllvermeidungs-Anlage oder der Möglichkeit, Altreifen zu Aktivkohle zu verarbeiten (die LZ berichtete). Nun hat er ein Feuerlöschsystem auf biologischer Basis entwickelt.

&bdquo;Der Feuerlöscher schläft so lange, bis es ihm zu heiß wird. Dann wacht er auf und löscht automatisch das Feuer oder lässt es erst gar nicht entstehen.“ Wenn Hilmar Hubbes über seine neueste Erfindung spricht, hört sich die Grundidee unglaublich logisch an. Ist sie auch, nur musste erst einmal jemand draufkommen, mit einfachen Mitteln wie Backpulver und Essig-Essenz durch Hitze eine chemische Reaktion zu erzeugen.

Zeit im Krankenhaus genutzt Doch der Reihe nach: Im Bekanntenkreis des 81-Jährigen hatte ein Fahrrad-Akku beim Laden in der Garage einen Brand ausgelöst, und am Ende wurde durch die nötigen, umfangreichen Löscharbeiten das komplette Eigenheim zerstört. Grund genug für den Kachtenhausener, über potenzielle Lösungen nachzudenken. &bdquo;Dann lag ich lange Zeit im Krankenhaus und hatte nichts Besseres zu tun, als mir darüber Gedanken zu machen“, verrät Hilmar Hubbes schmunzelnd.

Sein Ziel war es, einen Feuerlöscher zu erfinden, der Ladevorgänge von Batterien, wie auch von denen in E-Autos, die auf der Basis von Lithium-Ionen hergestellt werden, überwacht, ohne dass irgendeine visuelle oder akustische Kontrolle erforderlich ist. Hilmar Hubbes nutzte einen metallischen Weißblech-Behälter als Grundkörper und positionierte einen mit Essigsäure gefüllten Kunststoffbeutel auf dessen Boden, den er mit Natronpulver bedeckte.

Chemische Reaktion &bdquo;Bei einer Temperatur von 80 bis 100 Grad Celsius löst sich der Kunststoffbeutel auf, die Essigsäure ergießt sich über das Natronpulver und löst damit eine chemische Reaktion aus“, erklärt Hubbes, wie sich anschließend beide Komponenten neutralisieren und automatisch Stickstoff entsteht, um jedes Feuer zu löschen. Dadurch, dass der Deckel der Metall-Kassette vorab mit kleinen eingestanzten Schlitzen versehen wird, könne der Stickstoff gezielt entweichen.

Hilmar Hubbes hat vor gut einem Jahr das Patent für seinen selbstauslösenden und bisher weltweit einzigartigen Feuerlöscher angemeldet und Prototypen in den verschiedensten Größen gebaut. Da Akkus aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, sieht er eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten. So hat der Tüftler beispielsweise einen Laptop-Ladekoffer mit integriertem Löschsystem entworfen, der in Schulen und Firmen die großen Stahlschränke ersetzen könnte.

Kostengünstiges Rezept &bdquo;Jede Größe ist machbar, ob für ein Handy oder den kompletten Keller eines Fahrrad-Hotels“, erläutert Hubbes, dass sein ebenso umweltfreundliches wie kostengünstiges Rezept individuell an das erforderliche Volumen sowie den jeweiligen Einsatzbereich anpassbar sei. Der 81-Jährige wünscht sich, dass sein Feuerlöschsystem zeitnah auf den Markt gebracht wird. &bdquo;Erste Interessenten an meinem Patent gibt es bereits“, freut sich der Lagenser und hofft, seinen Teil zur allgemeinen Sicherheit beitragen zu können.

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