Schloss Brake: Alle drei Jung-Störche sind tot

Lemgo-Brake. Das Nest ist leer. Alle drei Jungtiere sind tot. Die Störche sind weg. Das sind die traurigen Nachrichten vom Braker Schlossdach.

Monatelang waren die Störche Gesprächsthema und Fotomotiv für viele Menschen im Schlosshof. Wie berichtet, hatte das Storchenpaar im Frühjahr das zum Nisten aufgestellte Wagenrad auf dem Dach des Nordflügels bezogen – zur Freude des Landesverbands Lippe, der im Schloss beheimatet ist. Im Juni war dann klar: Sie brüten, drei Storchenküken schlüpften. Nun die traurige Gewissheit: Alle drei Jungstörche leben nicht mehr.

&bdquo;Wir waren erschüttert, dass auch das dritte und letzte Storchenjunge tot ist", sagt Landesverbands-Pressesprecherin Peggy Pfaff. &bdquo;Das Jungtier war schon sehr groß." Der Landesverband hatte die Entwicklung stolz auch im Internet dokumentiert, in den sozialen Medien immer wieder Fotos und Videos gepostet. Der erste Jungstorch verendete Mitte Juni, wie die Landesverbands-Mitarbeiter feststellten, als sie das Nest vom Turm aus beobachteten.

Ein schlechtes Jahr zum Brüten

Die Storchen-Eltern brächten tote Jungtiere aus dem Nest, weiß Peggy Pfaff. Das, sagten Experten, diene vermutlich dazu, das Nest sauberzuhalten. So geschah es auch nach dem Tod des zweiten Jungstorchs. Nun lebt auch der dritte nicht mehr, und die Storchen-Eltern wurden seit einiger Zeit nicht mehr gesehen. &bdquo;Unser Eindruck ist: Sie sind weg", sagt Peggy Pfaff.

Die Gründe sind unklar. Viel spricht aber dafür, dass das feuchte und eher kühle Wetter die Ursache für den Tod der kleinen Störche ist. &bdquo;Wir haben mit Naturschützern gesprochen. Alle haben gesagt: Es ist für Störche ein schlechtes Jahr zum Brüten."

Das bestätigt Martin Noltekuhlmann, Fachmann des Naturschutzbundes. Er beobachtet mehrere Storchennester, insbesondere in Lieme, und berichtet auch von anderen verendeten Jungstörchen. &bdquo;Die Gründe kennt man noch nicht so genau", sagt er. Für Lieme könne eine Ursache der Konkurrenzkampf ums Futter sein, weil es gerade dort ungewöhnlich viele Störche gebe. Beim Schloss Brake sei die Situation etwas anders: &bdquo;Die Störche finden dort sicherlich genug Nahrung. Die Begawiesen sind nah, die Konkurrenz ist nicht so groß."

Deshalb vermutet der Nabu-Experte tatsächlich das Wetter als Ursache. Insbesondere drei Tage Regen am Stück vor einigen Wochen seien vermutlich ein Problem gewesen. &bdquo;Wenn die Störche ihr Nest zu gut mit Moos gepolstert haben, bleibt das Wasser darin stehen."

Beim Landesverband hoffen sie jetzt darauf, dass sich im kommenden Jahr wieder Störche – vielleicht dieselben – das Nest zum Brüten aussuchen.

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