Diskussion um Bolzplatz in Kirchheide

Lemgo-Kirchheide . Das geht einfach nicht zusammen: Die SPD will mit Hilfe von Ehrenamtlichen einen Multifunktionsbolzplatz unterhalb der Kirchheider Grundschule bauen. Die CDU schlägt die Hände überm Kopf zusammen – und nicht nur sie. Auch im Bau- und Schulamt kommt das Vorhaben gar nicht gut an. Dabei klingt es nach einem Angebot, das man nicht ablehnen kann.

Zur Sprache kommt es am Donnerstag im Schulausschuss (16 Uhr, Rathaus). Haben doch die Sozialdemokraten, nachdem sie die Idee im Kommunalwahlkampf 2020 erstmals aufgeworfen hatten, einen offiziellen Antrag nachgelegt. Er sieht vor, die &bdquo;Multifunktionsarena" bereits in den Osterferien zu realisieren – und zwar &bdquo;mit geringen Eigenmitteln der Stadt und mit großem ehrenamtlichen Anteil".

Momentan kicken die Schulkinder in der Pause gegen die obere Wand der Schule, vor der ein Tor steht – &bdquo;eine Notlösung, die hässliche Ballabdrücke hinterlässt und bei der, außerhalb der Schulzeiten, schon mal ein Fenster zu Bruch gegangen ist", weiß der SPD-Vertreter im Ortsausschuss, Jamal Mango. Dazu rolle der Ball auf dem abschüssigen und unebenen Schulhof weg. Der gegenüber liegende Kindergarteneingang sei ein weiteres Manko. Mango hält, wie seine Genossen Felix Rullmann und Schulausschuss-Leiter Marius Kremming, die von Parteifreund Friedhelm Jasper geplante und durchkalkulierte Arena (Maß: 10 mal 15 Meter) für die richtige Antwort.

Trotz des Angebots, das die Stadtkasse weitgehend schadlos hält, wird die Verwaltung am Donnerstag dagegen halten, kündigt Thomas Portong an, Chef des Geschäftsbereichs Jugend und Schule. Auch sein Kollege für den Baubereich, Karl Wessel, wird deutlich: &bdquo;Der Platz ist der einzige, wo eine OGS-Erweiterung in Kirchheide realistisch hin könnte." Dazu komme, dass unterhalb offiziell Schulgelände sei, mit der Folge, dass die Arena nach dem Schlussgong nicht mehr betreten und bespielt werden dürfte.

Die Sozialdemokraten haben dagegen gehört, dass es Kritik an Lärm auf dem eigentlichen Spielplatz oberhalb der Schule geben könnte. Dort nämlich bringt, flankiert von Ortsausschussvorsitzendem Eric Hagedorn (CDU), die Stadtverwaltung eine Alternative ins Spiel: Sie hat, &bdquo;wie es im Ortsausschuss besprochen war" (Hagedorn), bereits Fördergeld aus dem Leader-Programm für zwei Tore samt Fangnetz klar gemacht. Nach Worten von Hagedorn ist das Equipment gar schon angeschafft und muss an der Streetball-Fläche nur montiert werden. &bdquo;Eine OGS-Erweiterung zu verbauen, wäre da doch sträflich", sagt Hagedorn.

Dem Hier und Jetzt verpflichtet Schulamtschef Thomas Portong verweist auf den ab 2026 schrittweise in Kraft tretenden Rechtsanspruch der Eltern auf einen Betreuungsplatz über die Mittagspause hinaus. Wie groß der Andrang dann im ländlichen Kirchheide sein wird und ob ein Anbau nötig wird, steht noch in den Sternen. In Kürze wird die Antwort auch nicht zu haben sein, bedauern Thomas Portong und Karl Wessel.

Wie mit der Unsicherheit umzugehen ist, darüber gehen die Meinungen auseinander: Für CDU und Verwaltung hat das mögliche Baufeld für einen OGS-Anbau Priorität. Die SPD dagegen sieht sich mehr dem Hier und Jetzt verpflichtet und sagt: Da noch nicht einmal sicher ist, ob die Erweiterung nötig wird, müssen wir das Feld bauen – &bdquo;eine Verlegung nach sieben oder acht Jahren geht doch immer", ist SPD-Fraktionschef Alexander Baer sicher. Zumal, wenn jetzt ehrenamtliche Helfer, darunter örtliche Bauunternehmer mit Maschinen, Gewehr bei Fuß stünden, um fürs Dorf zu schaffen.

Ein &bdquo;tolles Engagement", weiß auch CDU-Mann Hagedorn zu schätzen. &bdquo;Es kommt aber zur falschen Zeit" und möglicherweise am falschen Ort. Zumal noch ein dritter Standort diskutiert worden war, wie Bürgermeister Markus Baier erinnert: Laut Freizeitstätten-Konzept wäre eigentlich die Westalm des TSV Kirchheide, nur einmal quer über die Kreuzung, der richtige Ort für eine neue Multifunktionsarena.

Damit wäre aber die Nutzung durch die Schule eingeschränkt. In einem Konzeptpapier heißt es von dort, man hoffe neben einer Fläche zum Pausenkick auch ein Klassenzimmer im Grünen, eine Versammlungsfläche für die Dorfgemeinschaft und eine Freiluft-Probefläche für den Chor zu gewinnen. Scheint die Lage auch festgefahren, fest steht: Die gekauften Tore werden nicht auf dem Müll landen. &bdquo;Wir nehmen sie gerne für die Arena", unterstreicht Jamal Mango.

Diskussion um Bolzplatz in Kirchheide

Wohin mit den Schülern? Ein Anbau in Lemgo kommt deutlich zu spät

Lügdes Bürgermeister bedankt sich für langjähriges kommunalpolitisches Engagement

OGS-Mensa in Müssen: Politik bringt Anbau an die Bunte Schule ins Spiel

Das ist die neue Schulleiterin der Grundschule St. Marien in Lügde

In Lemgo übernimmt AfD Vorsitz im Ausschuss

Glückshormone im Gleichschritt: Vor zehn Jahren holten die Landfrauen Linedance nach Lippe

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus