Kreuzung an der Breiten Straße erhält "Aufenthaltsqualität"

Lemgo. Erst waren es gelbe Punkte am Boden, jetzt soll entsprechende Pflasterung folgen. Der Kreuzungsbereich Breite Straße wird verkehrsberuhigt ausgebaut. Waren viele zunächst skeptisch, so scheint der mehrmonatige Verkehrsversuch doch die meisten überzeugt zu haben. Jetzt sollen Fakten folgen - in Form der dreifarbigen Sylt-Variante.

Rund 60 Meter entlang Schuh- und Stiftstraße sowie rund 30 Meter in die Breite Straße hinein wird der verkehrsberuhigte Bereich nach Planungen der Verwaltung umgestaltet. Dafür soll der Betonstein "Cheops" in der dreifarbigen beige-grauen Sylt-Variante gepflastert werden und das niveaugleich auf einer Ebene, ohne also zwischen Straße und Fußgängerbereich zu unterscheiden.

Der Fußgänger hat Vorrang Generell gilt in dem Bereich dann rechts vor links, Fußgänger haben Vorrang, so wie es im Verkehrsversuch bereits praktiziert wurde. Mit gezielt gesetzten Bäumen sollen die Autofahrer zudem animiert werden, langsam zu fahren. Für eine barrierefreie Gestaltung sind taktile Elemente für Sehbehinderte als Leitstreifen vorgesehen.

Die SPD hatte zuvor vorgeschlagen, den verkehrsberuhigten Bereich bis Helle und Hüttenstraße zu verlängern. Das aber sei bei der Feuerwehr auf Ablehnung gestoßen, so die Verwaltung, schließlich handele es sich um die Hauptausrückstrecke gen Westen und jede Verkehrsberuhigung sei unter diesem Aspekt durchaus kritisch zu hinterfragen.

Sorge um Haltbarkeit der Steine Auch ein weiterer Vorschlag der Sozialdemokraten konnte die Verwaltung nicht überzeugen. So hatte die SPD Zweifel an der Langlebigkeit der Pflastersteine und vorgeschlagen, stattdessen auf farblich abgesetzten Asphalt zu setzen. Das allerdings würde es schwierig machen, nach Abnutzungserscheinungen ein einheitliches Bild zu erhalten, so die Verwaltung, da kleine Mengen für Reparaturen erfahrungsgemäß kaum geliefert würden. Ähnlich sei es bei der Akzentuierung durch Gussasphalt, wie am Langenbrücker Tor praktiziert, zudem würden sich dabei die Entwässerungsrinnen deutlich abheben und damit wieder eine Straßenstruktur schaffen. Außerdem, so führt die Verwaltung weiter aus, würde das raue Abstreumaterial letztlich zu stärkerem Verkehrslärm führen.

Bedenken zur Haltbarkeit der Pflastersteine versucht die Verwaltung zu zerstreuen und verweist auf Beispiele aus anderen Städten. So liege der Gesamtaufbau des Untergrundes bei 80 Zentimetern, hinzu kämen die keilförmig verlegten Pflastersteine mit einer Dicke von 14 Zentimetern. In Kombination mit der bitumengebundenen Tragschicht ergebe sich so eine robuste langlebige Oberfläche. Zudem verweisen die Planer auch auf den optischen Aspekt, schließlich hebe die Pflasterung die Aufenthaltsqualität in dem verkehrsberuhigten Bereich hervor. Um diesen Eindruck zu verstärken, habe man zudem im Querungsbereich auch auf Entwässerungsrinnen verzichtet.

Rund 3,35 Millionen Euro sind für die Gesamtmaßnahme, inklusive Umbau Schuh- und Stiftstraße, eingepreist. 1,93 Millionen davon werden über Fördermittel bezahlt.

Die Pläne werden am Mittwoch, 31. August, ab 18 Uhr in der gemeinsamen Sitzung von Verkehrs- und Stadtentwicklungsausschuss beraten.

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