Lemgo. 1,66 Millionen Euro für die Entwicklung digitaler Zwillinge: Das Land fördert die kommenden drei Jahre das Projekt Explore. Josef Wegener, Hauptdezernent der Bezirksregierung Detmold, überreichte die Förderbescheide zur Finanzierung des Projektes Explore an das Fraunhofer Institut in Lemgo und die Universität Bielefeld. Mit dieser Investition wird eine Plattform für die Entwicklung und Optimierung von digitalen Zwillingen geschaffen, die intelligente Automationssysteme und menschenzentrierte KI in realitätsnahen Simulationen abbilden können.
„Neues Niveau für industrielle Produktion“
Dabei handelt es sich um die erste Forschungsinfrastruktur für Digitale Zwillinge in Ostwestfalen-Lippe. Das Projekt stärkt damit nicht nur die langjährige Kooperation der beiden Einrichtungen, sondern stellt auch einen bedeutenden Baustein für die technologische Weiterentwicklung der Region OWL dar, so die Pressemitteilung. „Der Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Arbeit mit Industrierobotern kann die industrielle Produktion auf ein ganz neues Niveau heben“, ist Josef Wegener überzeugt. „Um die Potenziale dieser innovativen Technik zu nutzen, ist die intelligente Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Mensch, KI-System und Technik wesentlich.“
Die neue Infrastruktur ermöglicht es Industrieunternehmen, insbesondere kleinen und mittelständischen Betrieben (KMU), digitale Zwillinge von Maschinen und Anlagen zu erstellen. Diese Simulationen bilden reale Szenarien nach und bieten eine effiziente Lösung für technische Fragestellungen sowie die Weiterentwicklung physischer Maschinen und Anlagen. „Realitätsnahe digitale Zwillinge zu erstellen und unser wissenschaftliches Know-how machen es nun möglich, reale Automatisierungsprozesse vorab virtuell zu testen und im Betrieb zu optimieren“, erklärt Professor Dr.-Ing. Jürgen Jasperneite, Direktor des Fraunhofer IOSB-INA.
Anreiz für junge Talente
Das Besondere: Die Infrastruktur bietet hochmoderne Rechnertechnik mit KI- und GPU-Beschleunigern, die es Forschern und Unternehmen ermöglichen, sowohl die Entwicklung als auch den Betrieb komplexer Automationssysteme zu verbessern. Die Erkenntnisse aus diesen Simulationen können direkt in reale Anwendungen übertragen werden, was die Realisierung von Projekten absichert und zeitlich beschleunigt.
Neben der engen Verknüpfung von Forschung und Wirtschaft soll das Projekt auch junge Menschen für Zukunftstechnologien begeistern. Ein besonderer Fokus liegt auf der Nutzung der Omniverse-Plattform des Marktführers NVIDIA und deren Erweiterung um Open-Source Software. Diese innovative Softwareplattform ermöglicht es, realitätsgetreue digitale Zwillinge neuartiger KI-Systeme in virtuellen Umgebungen zu schaffen – eine spannende Möglichkeit für junge Talente, die in der Region erste Berührungspunkte mit modernsten Technologien und deren Anwendung finden wollen.