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„Orange Bank“ setzt in Lemgo ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen

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Bürgermeister Markus Baier und Gleichstellungsbeauftragte Christiane Osterhage an der orangefarbenen Bank, die auf dem Kastanienwall den Fokus auf das Thema der Gewalt gegen Frauen lenkt. - © Stadt Detmold
Bürgermeister Markus Baier und Gleichstellungsbeauftragte Christiane Osterhage an der orangefarbenen Bank, die auf dem Kastanienwall den Fokus auf das Thema der Gewalt gegen Frauen lenkt. (© Stadt Detmold)

Lemgo. Mit einer „Orange Bank“ setzt Lemgo ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen. „Gewalt gegen Frauen darf kein Tabuthema sein“, sagt Lemgos Gleichstellungsbeauftragte Christiane Osterhage.

Denn die Zahlen zeigen: Alle drei Minuten erlebt eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt und alle zwei Tage stirbt eine Frau durch Partnerschaftsgewalt. Und weil das Problem jeden Tag relevant ist, macht nun eine orange lackierte Bank auf dem Kastanienwall darauf aufmerksam. Laut Mitteilung der Stadt Lemgo ist es die erste Bank ihrer Art in Lippe.

Kontaktdaten des Hilfetelefons folgen

„Lemgo sagt NEIN zu Gewalt gegen Frauen!“ steht in großen Lettern auf der Rückenlehne der Bank. Seit November steht die orangefarbene Bank auf dem Wall. Sie soll in Kürze noch mit den Kontaktdaten des Hilfetelefons versehen werden. „Das Thema mag vielen Lemgoern weit weg erscheinen, weil sie es nicht sehen oder sehen wollen. Aber das ist es nicht. Auch in Lemgo gibt es Gewalt gegen Frauen. Und wir müssen das Thema mehr in den Blickpunkt stellen, um den Opfern die Scham zu nehmen und sie dazu zu ermutigen, sich Hilfe zu suchen“, erklärt Osterhage.

Warum eine orangefarbene Bank? Unter dem Motto „Stoppt Gewalt gegen Frauen!“ macht die UN-Kampagne „Orange the World“ jedes Jahr im November auf das Problem aufmerksam. Es werden orangene Fahnen aufgehängt, Gebäude orange angestrahlt, Veranstaltungen angeboten. „Aber die Gewalt gibt es nicht nur im November und deswegen kann die Bank von nun an das ganze Jahr über darauf aufmerksam machen“, sagt Christiane Osterhage. „Und ich habe auch schon Ideen, wie ich gemeinsam mit Kooperationspartnern auch zukünftig den Blick auf das Thema lenken kann.“

Bürgermeister Markus Baier unterstützt die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten: „Gewalt gegen Frauen zu verhindern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es muss dabei auch eines klar sein: Die Schuld liegt beim Täter, nicht beim Opfer. Bei häuslicher Gewalt in Deutschland sind mehr als zwei Drittel der Täter Männer, die Zahlen sprechen für sich. Natürlich übersehen wir keine Opfer und setzen uns für alle Betroffenen ein.“

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