Was hat es mit Tausenden Pflöcken auf einem Feld zwischen Hörstmar und Lieme auf sich?

Lemgo-Lieme. Holzpflöcke mit rot-weißem Absperrband soweit das Auge reicht - so sieht es derzeit auf einem Feld zwischen Hörstmar und Lieme an der Straße Büllinghausen aus. Doch was hat es damit auf sich? &bdquo;Es handelt sich um eine Naturschutzmaßnahme in Vorbereitung auf Bauarbeiten“, weiß Lisa Schmees von den Stadtwerken Münster. Das Unternehmen wird dort ein Windrad bauen. Die Genehmigung vom Kreis Lippe dafür liegt bereits seit Juli vergangenen Jahres vor. Vorausgegangen war ein Rechtsstreit.

Das wird gebaut Die Stadtwerke Münster planen dort ein Windrad des Herstellers Nordex vom Typ N149 zu bauen. Dieses wird eine Nabenhöhe von circa 125 Metern, einen Rotordurchmesser von etwa 149 Metern und eine Gesamthöhe von rund 200 Metern haben. Es soll über eine Leistung von 5,7 Megawatt verfügen.

Warum hat es so lange gedauert? Doch warum hat es von der Genehmigung bis zu den ersten Arbeiten so lange gedauert? &bdquo;Mit Erteilung der Genehmigung starten bei uns die konkreten Planungen für den Bau der Anlage. Dies ist aufwendig und verbunden mit weiteren Planungen und Genehmigungen, die eingeholt werden müssen, beispielsweise für den Ausbau der Transportroute, über die die Baustelle beschickt wird und später die Anlage erreicht werden kann, oder auch eine Übergabestation, die die Windenergieanlage ans Stromnetz anbindet“, teilt Lisa Schmees von den Stadtwerken Münster mit.

Diese Auflagen für den Naturschutz gibt es Die circa 3500 Pflöcke mit einer Höhe von 1,20 Metern und Flatterband seien bereits ab dem 19. Februar aufgestellt worden. Sie sollen verhindern, dass die Feldlerche in der aktuellen Brutzeit in der Nähe der Baumaßnahme für die Windenergieanlage Nester einrichtet. &bdquo;Damit erfüllen wir eine Auflage, die mit der Genehmigung der Windenergieanlage einherging. Die große Zahl ist notwendig, um die Feldlerche wirksam vom Nestbau auf der Fläche abzuhalten“, heißt es von den Stadtwerken Münster.

Spätestens im September - mit Ende der Brutzeit - sollen die Fähnchen wieder entfernt werden. Um dem Vogel aber alternative Brutplätze zu bieten, würden in den nahen Feldern sogenannte Lerchenfenster angelegt. Das sind geeignete Brutstellen in geschützter Feldlage.

Wann startet der Bau? Mitte Juni sollen bereits die baulichen Vorbereitungen für das Windrad beginnen. Im Sommer werde zunächst das Fundament erstellt. Der Hochbau der Anlage wird voraussichtlich erst zum Jahresende erfolgen, so Lisa Schmees. Im März kommenden Jahres könnte das Windrad dann ans Netz gehen, wenn alles nach Plan läuft.

Was bisher geschah Dann wären fünfeinhalb Jahre vom Antrag bis zur fertigen Anlage vergangen. Warum es bereits so lang dauerte? Der Kreis Lippe hatte zunächst die Genehmigung verweigert, weil die Bundeswehr über das Bundesamt für Infrastruktur auf die Gefährdung für Tiefflieger hingewiesen hatte . Denn der Standort befindet sich in einer militärischen Hubschraubertiefflugstrecke. Gleichzeitig ist das Gebiet aber auch als Windvorrangszone ausgewiesen.

Die Stadtwerke zogen vor das Oberverwaltungsgericht Münster. Die Verhandlung endete mit einem Vergleich : Die Bundeswehr gab ihre Blockade gegen die geplante Anlage auf und die Stadtwerke verzichteten im Gegenzug auf Schadenersatz für die bereits entgangenen Windstromerlöse. Der Kreis Lippe nahm das Genehmigungsverfahren im Anschluss wieder auf.

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