Außergewöhnlich und kreativ: Lippes Tischler-Nachwuchs präsentiert seine besten Stücke

Lemgo. &bdquo;Heute ist das Tischlerhandwerk wieder ein starkes Stück gewachsen, nämlich um 35 qualifizierte Fachkräfte“, begrüßte Christian Schmidt, Obermeister der Tischler-Innung Lippe, die Gäste bei der Veranstaltung &bdquo;Die gute Form“ im Centrum Industrial IT(CIIT) in Lemgo. Den Gestaltungswettbewerb richtet die Innung jedes Jahr aus und prämiert dabei die besten Gesellenstücke. Er soll den Tischler-Nachwuchs dazu anregen, den bewussten Umgang mit Form und Funktion, mit Farben und Proportionen in das persönliche Berufsbild zu integrieren. 13 besondere Möbelstücke wurden im CIIT ausgestellt und von einer fünfköpfigen Fachjury bewertet.

&bdquo;Qualitativ kann sich das wirklich sehen lassen“, lobte der Obermeister in einer Pressemitteilung. Es seien &bdquo;ganz tolle Sachen dabei“. Ein sehr außergewöhnliches Möbelstück präsentierte dabei der Jahrgangsbeste Gabriel Carstensen (Kramp & Kramp, Lemgo). Er fertigte ein Sideboard in Kernesche und Kirschbaum. Eine der Schiebetüren ist dabei mit filigranen Zierleisten gestaltet, die mit aufwendigen Schlitz- und Zapfenverbindungen gefertigt sind. Durch dahinter montiertes Reispapier wirkt die Tür transparent.

Außergewöhnlich und kreativ Den Wettbewerb &bdquo;Die gute Form“ gewann jedoch ein anderes Möbel-Highlight: Ein Zeichentisch in Kirschbaum von Merlin Margraf (ebenfalls Kramp & Kramp, Lemgo), der das traditionelle Handwerk mit sehr hohen technischen Anforderungen verbindet. Der frisch gebackene Geselle war von seinem ersten Platz völlig überwältigt: &bdquo;Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Es ist das erste Mal, dass ich einen ersten Platz gewonnen habe. Schon schön“, freute er sich. Dabei war der Weg zu seinem Gesellenstück zunächst holprig: Pech mit dem Holz, Maschinenausfall, schlaflose Nächte. Auch die technischen Anforderungen zum fertigen des Möbelstücks waren ausgesprochen hoch: &bdquo;Merlin hat sich für sein Gesellenstück sehr viel vorgenommen, mehr als das Erlernte“, zeigte sich Evelyn Geise vom Felix-Fechenbach-Berufskolleg und Mitglied im Prüfungsausschuss stolz.

Auch die Zweitplatzierte Bianca Rembarz (LWL Freilichtmuseum Detmold) begleitet eine ganz besondere Geschichte: Sie fertigte zwei Kubusmöbel in Eiche - und zwar so, dass sie ohne Leim, Nägel oder Schrauben in sich zusammenhalten. Um diese Herausforderung meistern zu können, wählte sie Mondholz, das in einer besonderen Mondphase im Winter geschlagen werden muss und als besonders robust gilt. Den dritten Platz erhielt Jana Schriegel (Artecucina Möbelmanufaktur, Bad Salzuflen) für ein außergewöhnlich kreatives Sitzmöbel. Es ist gefertigt in Nussbaum und hat ein Blütendekor mit einer filigran gelaserten Rose, unter der sich ein Feld zum Laden eines Handys verbirgt.

Stabile Nachwuchszahlen im Lipper Tischlerhandwerk Alle Gesellen erhielten bei der Veranstaltung ihre Prüfungszeugnisse: &bdquo;So viele Absolventen wie in diesem Jahr hatten wir lange nicht“, freute sich Tischlermeister und Lehrlingswart Dirk Schöning. &bdquo;Alle bestanden, das sind wir Lipper“, scherzte er voller Stolz. Auch der neue Ausbildungsjahrgang 2025 startet im Lipper Tischlerhandwerk voll besetzt. &bdquo;Ein herzliches Dankeschön an unsere Ausbildungsbetriebe für ihren vorbildlichen Einsatz für den Handwerksnachwuchs“, würdigte Geschäftsführerin Andrea Hegerbekermeier (Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe). &bdquo;Ohne Euch wäre das alles nicht möglich.“

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