Virtuose Musiker aus Köln begeistern in St. Johann

Lemgo. Es ist schon ein außergewöhnliches Kammerensemble, das sich im Umfeld der Kölner Musikhochschule um Leiter Geiger Artiom Kononov aus Russland gegründet hat. Kreative Arrangements mit Panflöte und Melodica der acht bestens eingespielten Musiker, die zumeist aus Osteuropa kommen, haben im brillanten Klang rund 320 Gäste in St. Johann begeistert.

Das erfrischende Spiel der jungen Musiker, die sich &bdquo;The Chambers – die Virtuosen aus Köln“ nennen, machte Spaß und ihre Spielfreude übertrug sich auf die Hörer. Eine bunte Mischung aus Klassik, Oper, Filmmusik und Pop überzeugte in großer Virtuosität.

Kononov glänzt als Solist Wie das punktgenaue Ticken einer Uhr begleitete das Ensemble mit vier Violinen, einer Viola, einem Cello und Kontrabass und Klavier den &bdquo;Winter“ aus den &bdquo;Vier Jahreszeiten“ von Vivaldi, denen Kononov als Solist viel Glanz schenkte. Im feurigen Spiel erklang der Kopfsatz. Während das Largo etwas flüchtig daher kam, füllte der Solist im Finale über den Orgelpunkt des Ensembles im feinen Silberklang seiner Geige den Kirchraum.

Dem Liebesthema von Henri Mancini aus dem Film &bdquo;Sunflower“ bereitete Togrul Hüsenli aus Aserbaidschan ein romantisches Klaviervorspiel, bevor sich schluchzende Streicher dazugesellten. Der Film viel bei der Kritik durch, die Musik erhielt 1971 eine Oscar-Nominierung.

Alexey Galikhanov aus Russland interpretierte als Solist den &bdquo;Tanz der Kobolde“ des Italieners Antonia Bazzini, der vom Teufelsgeiger Paganini gefördert wurde. Unglaublich drahtig ließ er den Bogen springen sowie quietschen und die &bdquo;Kobolde“ auf seiner Geige feurig herumtanzen. Eine einmalige Interpretation erfuhren Ausschnitte der Verdi-Oper &bdquo;La Traviata“, denen Ion Malcoci aus Rumänien auf seiner Panflöte nuancenreiche Klangfarben schenkte. Er bewies, dass die Panflöte, der Schrecken deutscher Fußgängerzonen, auch Oper kann. Zarte Streicher begleiteten sein pfiffiges Spiel, das die Herzen des Publikums berührte.

Gesang der Panflöte schwebt beseelt Melodica, Pfeifen und Panflöte bereicherten die Filmmusik &bdquo;The Good, the Bad and the Ugly“ von Ennio Morricone und über &bdquo;Cockey`s Song“ des Films &bdquo;Once Upon a Time in America“ ließ Malcoci den Gesang seiner Panflöte beseelt schweben.

Das Klavierkonzert f-Moll BWV 1056 von Bach erhielt mit Pianist Hüsenli temperamentvolle Steigerungen. Beim Mittelsatz bestach das Ensemble in bester Klangbalance mit einem Pizzicato wie auf Samtpfoten und den schnellen Schlusssatz meisterten es akzentvoll.

Mit einer &bdquo;Rumänischen Fantasie“ entführte das Ensemble die Gäste mit zwitschernden Tönen in ein Vogelparadies. Mit tänzerischem Schwung fesselte das klangfarbenreiche Werk, das Ion Malcoci dem Ensemble auf den Leib geschrieben hat. Nach lang anhaltendem Applaus erhielt das begeisterte Publikum die Bearbeitung der &bdquo;Bohemian Rhapsody“ von Queen als Zugabe.

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