Streit um Zufahrt zum Johanneshof in Leopoldshöhe

Leopoldshöhe. Zu manchen Stunden am Tag ist die Herforder Straße dicht. Autos schlängeln sich um geparkte Fahrzeuge herum. Hinter Bussen reihen sich Pkw auf. Aus den Einfahrten der Sparkasse und des Edeka-Marktes wollen Fahrer auf die Herforder Straße. Die Mitglieder des Ausschusses für Straßen, Plätze und Verkehr wollen die Situation entspannen. In den Wegen, die sie vorschlagen, unterscheiden sie sich.

Anlass für die Diskussion um den Verkehr auf der Herforder Straße ist der geplante Bau des Johanneshofes auf dem Grundstück der vor einiger Zeit abgerissenen Johanneskirche. Für die etwa 25 Wohnungen in den beiden Gebäuden sind 34 Parkplätze vorgesehen. Die Zufahrt für die Behindertenparkplätze soll vom Johannesweg aus geschehen, die zu den übrigen von der Herforder Straße.

Schon genügend Hindernisse auf der Herforder Straße Das sehen Grüne und Christdemokraten im Gemeinderat kritisch. Axel Meckelmann, Fraktionsvorsitzender der CDU, zählte die schon existierenden Zufahrten und Parkbuchten auf, angefangen mit der Bucht vor der ehemaligen Apotheke, der Bucht vor dem Zeitschriftenladen, den Zufahrten zum Edeka und zur Sparkasse, der Einmündung des Siekweges und der Jahnstraße. Wegen dieser vielen Hindernisse müsse die Zufahrt zu den Parkplätzen des Johanneshofes zur Jahnstraße und zum Johannesweg verlegt werden.

Die SPD-Fraktion sieht das in ihrer Mehrheit anders. Die wenigen Fahrzeuge, die vom Johanneshof aus zu erwarten seien, würden den Verkehr auf der Herforder Straße nicht beeinträchtigen. Die SPD favorisiere dagegen ein Verkehrskonzept für die Herforder Straße und den Ortskern Leopoldshöhe insgesamt, sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD, Andreas Brinkmann. Es gebe dort viel zu viel Durchgangsverkehr. Schwerlastzüge würden durchfahren. Die Umgehungsstraßen würden nicht so angenommen, wie vorgesehen. Man sehe viele auswärtige Kennzeichen, stellte Brinkmann fest. In den Häusern am Pastor-Zeiss-Weg seien in den vergangenen Jahren 77 Einwohner eingezogen, von denen 63 Auto fahren könnten, rechnete Brinkmann vor: &bdquo;Die haben wir verkraften können.“

Zählgerät soll installiert werden Jürgen Hachmeister, Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Gemeinderat, erinnerte an ein Verkehrskonzept, dass die Gemeinde vor einigen Jahren für den Ortskern aufgestellt hat. Damals sei festgehalten worden, dass viel Ziel- und Quellverkehr zu erwarten sei. Es gebe den Anlieferverkehr für Edeka und die Busse, die dadurch für Stau sorgen. &bdquo;Die Umgehungsstraßen können da nicht entlasten“, meinte Hachmeister. Er forderte die Installation des gemeindeeigenen Zählgerätes: &bdquo;Wir wollen wissen, wie viel Verkehr auf der Herforder Straße fließt.“

Für den Johanneshof schloss er sich der CDU an. Angesichts der unglücklichen Einfahrtssituation an der Herforder Straße sei es besser, die Einfahrten für den Johanneshof an die Jahnstraße und den Johannesweg zu verlegen, obwohl die Anwohner dort ein wenig belastet würden. Sozialdemokrat Brinkmann lehnte das ab. Es sei nicht sinnvoll, Verkehr in Wohngebiete hineinzuführen.

Beschluss geht in die Beratungen zum Bebauungsplan ein Klaus Fiedler (CDU) fragte, ob die SPD auf der Herforder Straße eine Spielstraße, Schranken und Berliner Kissen einrichten wolle. Man solle auf die Einzelhändler im Ort Rücksicht nehmen.

Bernd Hoffmann (SPD) regte an, einzelne Parkbuchten zu entfernen, um den Verkehr leichter fließen zu lassen. Am Ende stimmte er mit seiner Fraktion gegen den Antrag von Grünen und CDU. Egon Schmidtke, für den Wahlbezirk Nienhagen und die SPD im Rat, stimmte mit CDU und Grünen.

Der Beschluss geht nun in die Beratungen um den Bebauungsplan für den Johanneshof ein. Die Verwaltung wird ihn in den sogenannten Abwägungen aufführen. Diese werden vom Hochbau- und Planungsausschuss bewertet. Dort haben CDU und Grüne eine Mehrheit.

Wohnprojekt Johanneshof In dem Projekt sollen junge und alte Menschen, Alleinerziehende und Familien einziehen und gemeinsam leben. Der Neubau ist nach Angaben der Wohnbau Lemgo in Planung, Idee und Ausführung angelehnt an den Pöstenhof. Der Pöstenhof erhielt unter anderem den Deutschen Bauherrenpreis 2014 sowie eine Auszeichnung für vorbildliche Bauten in NRW 2015.

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