Leopoldshöhe. Das hatte sich Familie Jeffreys anders vorgestellt. Im Juli sind Dave und Felicitas Jeffrey mit ihren drei Kindern von Bad Salzuflen nach Leopoldshöhe gezogen, haben hier ein Haus gebaut. Der Plan war, die älteste Tochter und den zweitjüngsten Sohn zum neuen Schuljahr an der Felix-Fechenbach-Gesamtschule anzumelden. Die Tochter ist angenommen worden, der Sohn nicht. Für Dave Jeffreys ist das ein Unding, für Schulleiter Manfred Kurtz nicht zu ändern.
Die Tochter der Jeffreys soll ab Sommer in die Oberstufe der Gesamtschule wechseln, der Sohn ist dann Fünftklässler. Alle Kinder zur selben weiterführenden Schule schicken zu können, das war die Aussicht für die Familie, als sie sich entschieden hatte, in Leopoldshöhe zu bauen.
Schulgesetzliche Vorgaben
Die Verteilung der Plätze an der Gesamtschule folgt einem vorgegebenen System, wie Andrea Rodekamp, Fachbereichsleiterin Bildung und Soziales in der Verwaltung, erklärt. Etwa zu je einem Drittel werden die Plätze an Kinder mit einer Empfehlung für Hauptschule, Realschule und Gymnasium verteilt. Das bestätigt auch Schulleiter Manfred Kurtz. Es seien schulgesetzliche Vorgaben, die Gesamtschule sei „ daran gebunden, um eine Leistungsheterogenität zu erreichen“.
171 Anmeldungen gab es in diesem Jahr für den 5. Jahrgang, 145 konnten aufgenommen werden. Das sei in einem Losverfahren per Vier-Augen-Prinzip entschieden worden. 26 Absagen musste er aussprechen. Acht Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben einen Platz bekommen in der Schule „des gemeinsamen Lernens“.
Die Absagen seien jedes Jahr aufs Neue schwierig, „ich würde ja am liebsten alle aufnehmen“, sagt Kurtz. Nicht alle Eltern akzeptierten die Absage, einige, aber nicht alle, hätten Widerspruch eingelegt. So auch die Jeffreys. Sie ärgern sich vor allem, weil beispielsweise eine Mitschülerin ihres Sohnes aus Bad Salzuflen einen Platz an der FFG bekommen habe. Dabei wohne sie nur 900 Meter von der Realschule in Werl-Aspe entfernt, auf die die Jeffreys nun ihren Sohn schicken müssten. Zwei Bustickets würden so nötig, das müsse doch nicht sein.
Widerspruchsfrist läuft noch
Manfred Kurtz kann den Ärger der Eltern nachvollziehen, nicht aber jede Reaktion auf die Absagen. Noch läuft die Widerspruchsfrist, dann müsse sich die Bezirksregierung mit der Entscheidung noch befassen. Mitunter springen Eltern noch von der Anmeldung ab. Die freien Plätze werden wieder verlost. Derzeit ist die Schule (1.100 Schüler) fünfzügig, über eine Sechszügigkeit entscheidet der Schulträger.