Windenergie ist in Lügde auf dem Vormarsch

Lügde. Im Bereich der Windenergie wird sich in Lügde in den nächsten Jahren einiges tun. "Lügde wird von einem Stromimporteur zu einem Stromexporteur", hat Bürgermeister Torben Blome in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Bauen erklärt. Gemeinsam mit Bauamtsleiter Gregor Günnewich informierte er das Gremium über den aktuellen Sachstand zum Thema Windenergie. Demnach wird mit den für Lügde geplanten Windkraftanlagen künftig eine Leistung von insgesamt rund 60 Megawatt erreicht. Zum Vergleich: Aktuell liegt diese bei etwa 8,5 Megawatt.

Die Windenergie ist ein wesentlicher Bestandteil, um die Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 zu erreichen, führte Günnewich weiter aus. "Wir haben momentan auf Bundesebene etwa 28.400 Windkraftanlagen, bis 2045 sollen es 35.000 sein." Mit einem Zuwachs in der Anlagenzahl von nur etwa 23 Prozent könne die Leistung mehr als verdreifacht werden, da die neuen, viel höheren Windräder viel leistungsstärker seien. Mindestens zwei Prozent der Fläche in Deutschland muss für Windenergie zur Verfügung stehen - so das vorgegebene Flächenziel des Bundes. Lügde verzichtete auf die Ausweisung von Konzentrationsflächen. Nach den Ausführungen der Verwaltung wird die Stadt mit den aktuell geplanten Windkraftanlagen ein zu erwartendes Soll an Bereitstellung für Windenergie-Flächen deutlich überschreiten.

Dörenberg bietet viel Potenzial "Der Dörenberg ist unsere größte Potenzialfläche", erklärte Günnewich. Dort wird das Unternehmen "WestWind", unter Rückbau der vier vorhandenen Anlagen, sieben Windräder errichten. Die Genehmigung werde voraussichtlich Ende des ersten Quartals erwartet. Ein neuer Antrag von "WestWind" sieht außerdem noch zwei weitere Windkraftanlagen auf dem Dörenberg vor. Zudem sind zwei Anlagen von "WestWind" im Bereich Wörderfeld bereits genehmigt. Die Windräder sollen jeweils eine Gesamthöhe von 240 Meter und eine Leistung von 5,3 Megawatt aufweisen.

Darüber hinaus plant ein privater Antragsteller auf dem Dörenberg ebenfalls den Bau von zwei Anlagen. Im Bereich Niese/Köterberg werden sieben Anlagen beseitigt, dafür drei größere gebaut - so das Vorhaben des ortsansässigen Antragstellers "WindStrom". Ein weiterer Projektierer hat für diesen Standort ebenfalls eine Anlage beantragt.

Profit durch Gewerbesteuer und "Akzeptanzabgabe" "Wenn man die großen Leitartikel liest, dann hinkt der große Windenergieausbau hinterher", sagte der Bürgermeister. Dies werde für Lügde allerdings nicht gelten. "Die Jahre 2023 und 2024 werden hier schon eine Zäsur sein", so Blome über den stark wachsenden Ausbau von Windenergie in Lügde.

Auch die Kommune wird in Zukunft von den Windkraftanlagen profitieren - zum einen durch die Einnahme von der Gewerbesteuer und zum anderen durch eine gesetzlich vorgeschriebene "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde, die mit dem Betreiber vereinbart wird. "Da sind wir in sehr guten Gesprächen mit den Projektierern", berichtete Günnewich.

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