Spannende Zeitreisen in den Sommerferien im Archäologischen Freilichtmuseum

Gunter Held

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Geschichte zum Anfassen erleben Kinder im Archäologischen Freilichtmuseum. - © S. Coesfeld/AFM
Geschichte zum Anfassen erleben Kinder im Archäologischen Freilichtmuseum. (© S. Coesfeld/AFM)

Oerlinghausen. Im Juli begleitet das Archäologische Freilichtmuseum seine Besucherinnen und Besucher mit einem vielfältigen Angebot auf eine lebendige Zeitreise durch die Ur- und Frühgeschichte. Los geht es in der Steinzeit, über die römische Antike bis ins frühe Mittelalter. Neben museumspädagogischen Aktionen laden besonders die Vorführung „Birkenpechherstellung", die Veranstaltung „Brot und Spiele" sowie der Modellbaukurs „Archäotechnik trifft Miniatur" zu einem besonderen Wochenende im Freilichtmuseum ein.

Gleich am ersten Juli-Wochenende geht es in weite zeitliche Ferne: in die Steinzeit. Living History-Gruppen teilen ihr Wissen rund um Techniken aus der Steinzeit und erzählen vom Alltag unserer Vorfahren. Die Themen Wohnen, Kochen, Jagd, Kleidung und Schmuck erleben die Besucherinnen und Besucher hierbei „zum Greifen nah". Um 14 Uhr findet am Samstag, 2. Juli, die Führung mit integrierten historischen Spielen statt. Am Sonntag, 3. Juli, gibt die ganztägige Vorführung „Birkenpechherstellung" – Einblicke in die Herstellung dieses steinzeitlichen Allesklebers.

Am Samstag, 9. Juli, spielen sich große und kleine Gäste erneut durch die Zeiten. Beutel- und Brettspiele werden gefertigt. Die Veranstaltung „Brot und Spiele" lädt am Sonntag, 10. Juli, zu einem besonderen Erlebnis ein. Die Zuschauer erleben in den Show-Sequenzen von Ludus Nemesis Geschichte in Aktion und tauchen dabei in die Zeit dieser römischen Berufskämpfer ein.

Weiter in der Geschichte

Ein paar tausend Jahre weiter geht die Zeitreise im Juli am Wochenende, 16./17. Juli. Das Wochenende gehört den Living History-Gruppen „OWL Karolinger" und „Nordvolk zu Ravensburg". Sie geben Einblicke in diese spannenden Zeitabschnitte.

An den darauffolgenden Wochenenden, 23./24. und 30./31. Juli, verweilen die Besucher des Museums im frühen Mittelalter. Living History-Gruppen demonstrieren mittelalterliches Handwerk mit Leder und Glas. Handwerklich geht es zudem im Kreativkurs „Archäotechnik trifft Miniatur" zu (23. und 24. Juli). Die Archäotechniker sind die Ingenieure unter den Archäologen. Sie rekonstruieren, tüfteln, bauen und modellieren – bis wieder sichtbar wird, was oberhalb der Erde verloren gegangen war. Die Teilnehmenden gehen nach dem Kursus mit einem selbsterstellten Modell ihrer Wahl nach Hause. Anmelden können sich Interessierte bis zum 16. Juli, der Kostenbeitrag beträgt 95 Euro.

Wer lieber kochen möchte, kann am 23. Juli ab 15 Uhr die öffentliche Führung mit anschließendem Brotbacken mit Nüssen und Kräutern besuchen. Am 24. Juli wird Schmuck ab der Bronzezeit gefertigt. Am Samstag, 30. Juli, gibt es das offene Angebot zum historischen Bogenschießen. Von 11 bis 14 Uhr können verschiedene Bögen unter fachkundiger Anleitung ausprobiert werden. Ob dabei das (Gummi-)Wildschwein getroffen wird, liegt ganz bei den Bogen schützen.

Mit einer weiteren Waffe geht es am Sonntag, 31. Juli, weiter. Im Anschluss an die öffentliche Führung um 15 Uhr findet der Bau einer eigenen Schleuder aus Bast und Leder statt. Die in der Ausbuchtung platzierten kleinen Geschosse wie Nüsse, Zapfen oder Steine können dann mit etwas Übung gekonnt geschleudert werden. Die Schleuder ist seit der Steinzeit nachgewiesen und wird zwar heute nicht mehr zu Jagdzwecken eingesetzt, wie es bis ins hohe Mittelalter der Fall war. Doch ihren spielerisch-sportlichen Aspekt hat sie über die Jahrhunderte längst nicht verloren. Die Teilnahme der Angebote kann ohne Anmeldung erfolgen; für die Schleuder werden Materialkosten in Höhe von 2 Euro berechnet.

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