Jörg Bierwirth will Bürgermeister von Schieder-Schwalenberg bleiben

Schieder-Schwalenberg. Bürgermeister Jörg Bierwirth hat am Dienstagabend während der Ratssitzung seine Kandidatur für die Bürgermeisterwahl 2020 angekündigt. Er betonte, dass er weiter als parteiloser, unabhängiger Kandidat ins Rennen geht. Im Gespräch mit der LZ blickt er auf die vergangenen vier Jahre seiner ersten Amtszeit zurück und zieht eine positive Bilanz seiner Arbeit.

Parteien sind als Baustein der Demokratie nicht mehr wegzudenken. Warum kandidieren Sie dennoch erneut parteilos?

Jörg Bierwirth: Parteien sind ganz wichtig, und der Bürger muss wissen, wofür eine Partei steht. In Schieder-Schwalenberg war die Besonderheit vor meiner Wahl, dass sich die Parteien gegenseitig ausgebremst haben. Ich persönlich vertrete die Auffassung, dass gerade in kleinen Kommunen die Parteipolitik kaum eine Rolle spielt. Wir müssen die Probleme losgelöst von parteipolitischen Ideologien anpacken. Meine Partei ist Schieder-Schwalenberg.

Bei der vergangenen Bürgermeisterwahl sind Sie mit rekordverdächtigen 88,96 Prozent der Stimmen gewählt worden. Womit rechnen Sie 2020?

Bierwirth: Für mich war das ein sehr deutliches Signal der Bürger, dass sie mit der seinerzeitigen politischen Situation unzufrieden waren. Gleichzeitig habe ich einen Schreck bekommen, denn für mich war es eine erhebliche Verantwortung. Ich kann schließlich keine Wunder vollbringen – schon gar nicht alleine. So ein Ergebnis kann man nicht wiederholen. Anders als bei der letzten Wahl bin ich jetzt auch nicht mehr die &bdquo;Wundertüte", sondern die Bürger wissen, was sie bekommen.

Vier von fünf Jahren Ihrer ersten Amtszeit liegen hinter Ihnen. Wie sieht Ihre persönliche Bilanz aus?

Bierwirth: Ich möchte jetzt keinen Wahlkampf machen, aber ich habe schon das Gefühl, dass es vorangeht und wir viel geschafft haben. Im Rückblick haben wir mit der Übertragung des Anteils am Schiedersee an den Kreis, dem Dorfgemeinschaftshaus in Brakelsiek, der Umgestaltung der Grundschule Am Schlosspark und der Bewältigung der Flüchtlingskrise viel geschafft. Wir haben 2018 erstmals ein positives Jahresergebnis erzielt. Trotzdem bin ich noch nicht fertig (lacht).

Wie haben Sie die Flüchtlingskrise damals erlebt?

Bierwirth: Natürlich hat die Arbeit, die da auf uns zugerollt kam, die gesamte Verwaltung an die Grenzen des Machbaren gebracht. Es ging von der Betreuung der Flüchtlinge über die Unterbringung – das hat mir schon manche schlaflose Nacht bereitet. Wir standen immer vor der Frage, wo wir die Menschen mit dieser extrem kurzen Vorlaufzeit unterbringen. Da wir keinen angespannten Wohnungsmarkt hatten, konnten wir die Menschen dezentral unterbringen, was sehr hilfreich für die Integration war. Die Flüchtlingshilfe hat wesentlich dazu beigetragen.

Die Person Bierwirth ist untrennbar mit den sozialen Medien verbunden. Ist es für Sie Fluch oder Segen, jederzeit von den Bürgern angeschrieben zu werden?

Bierwirth: Für mich ist der direkte Bürgerkontakt immens wichtig, egal ob persönlich oder digital. Besuche bei Vereinen oder Bürgern sind für mich keine Pflichttermine – sie liegen mir am Herzen. Die sozialen Medien sind für mich ein Werkzeug, um mit den Bürgern direkt in Kontakt zu kommen. Ich werde jederzeit angeschrieben, und die unmittelbare Erreichbarkeit ist mir wichtig. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit. Ich werde auch selten angegangen – die Bürger haben einfach Informationsbedarf. Zu meinem sonntäglichen Wochenrückblick bekomme ich viel positives Feedback.

Blicken wir in die Zukunft. Welche Schwerpunkte wollen Sie nach einer erneuten Wahl angehen?

Bierwirth: Wir haben noch viel vor: Der ausgeglichene Haushalt ist weiter das Ziel. Außerdem investieren wir in die Feuerwehr, die Schulen und die Infrastruktur. Im Bereich der Wasserversorgung haben wir einen Investitionsstau. Das wird uns in den nächsten Jahren beschäftigen. Ich setze auf das Vertrauen der Bürger in meine Arbeit und in einen genauso produktiven neuen Rat.

Jörg Bierwirth will Bürgermeister von Schieder-Schwalenberg bleiben

Schieder-Schwalenbergs scheidender Bürgermeister schließt die Rathaustür nicht ohne Wehmut

Meinung: Keine knappe Kiste bei der Stichwahl in Schieder-Schwalenberg

Marco Müllers will den Tourismus in Schieder-Schwalenberg ankurbeln

Das sind die Bürgermeisterkandidaten für Schieder-Schwalenberg

UWG überrascht in Schieder-Schwalenberg: Haarscharf am fünften Sitz vorbei

Schieder-Schwalenberger wählen neuen Bürgermeister mit knapp 59 Prozent

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €