Fabian Fester ist der Neue im Team der Biostation

Schieder-Schwalenberg. Auch wenn die Lämmer der Skuddenherde in der Biologischen Station jedes Jahr munter springen, mit dem Nachwuchs ist es bei den Zweibeinern unter diesem Dach auf der Domäne nicht so einfach. Denn die Mannschaft besteht derzeit aus erfahrenen Fachmännern und einer Schäferin, und die werden alle nicht jünger.

Doch jetzt ist es gelungen, das Team mit einem zu verstärken, der einerseits die notwendige Artenkenntnis, andererseits aber auch schon Berufserfahrung besitzt: Fabian Fester.

Viele Bewerber Nachdem Holger Sonnenburg die Biostation verlassen hat, haben sich etwa 40 Bewerber auf die frei gewordene Stelle beworben, erzählt Leiter Matthias Füller. &bdquo;Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet." Doch zeigte sich recht schnell, dass viele dem Anforderungsprofil wie Kartiererfahrung, sicherer Umgang mit Geographischen Informationssystemen, die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich darzustellen sowie freundliches und sicheres Auftreten im Umgang mit Bürgern, Behördenvertretern, Landnutzern und Politikern und einen Führerschein der Klasse 3/B sowie körperlicher Belastungsfähigkeit nicht recht gewachsen waren.

All das bringt aber der gebürtige Lipper Fabian Fester mit. In Bad Salzuflen-Holzhausen aufgewachsen, hat er nach dem Abitur in Bielefeld Umweltwissenschaften studiert. &bdquo;Da habe ich mein Herz für die Ornithologie entdeckt", sagt der 31-Jährige, der gerade zum ersten Mal Vater geworden ist. Aber nicht nur: Studienbegleitend hat er in einem Planungsbüro für Gewässerökologie gearbeitet, später auch als Vollzeitjob. &bdquo;Aber ich habe gemerkt, dass ich mehr machen wollte, als nur einen Schreibtischjob." Ein Teilzeitjob beim Oerlinghauser Großprojekt in der Senne, zu dem auch die Hudewirtschaft mit Rindern gehörte: Hier entdeckte er seine Liebe zur Arbeit mit Tieren.

Lebensräume in Lippe erhalten

&bdquo;Schließlich habe ich meinen Bürojob gekündigt und beim Naturschutzbund in Niedersachsen angefangen." In Hessisch-Oldendorf ging es um die Rettung von Amphibien, insbesondere der Gelbbauchunke und der vom Aussterben bedrohten Geburtshelferkröte. &bdquo;Wir haben dort eine Zuchtstation betrieben, um die Tiere anschließend auszuwildern und so den Bestand zu erhöhen", erzählt er.

Die Stellenausschreibung der Biologischen Station mit ihren vielfältigen Landschaftspflegeprojekten, der Skuddenhaltung und der intensiven Vernetzung mit vielen Ehrenamtlern hat ihn gelockt. Und natürlich seine Heimatregion selbst: &bdquo;Lippe bietet ja ganz unterschiedliche Lebensräume und ganz unterschiedliche Landschaften, und die wollen wir erhalten." Gerade in diesem Umfeld daran zu arbeiten, dass Umwelt und Nachhaltigkeit in Zeiten des Klimawandels als gesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen werden, sei sein Ansporn. &bdquo;Und dabei geht es darum, all die Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, mitzunehmen."

Hoffen auf Rückkehr der Ehrenamtler All das klappt natürlich nur, wenn es der Biologischen Station gelingt, all das wiederzubeleben, was seit dem Pandemieausbruch meist brach gelegen hat, sagt sein Chef Matthias Füller. &bdquo;Während der Corona-Zeit konnten sich ja auch die ehrenamtlichen Arbeitsgemeinschaften nicht treffen", er befürchtet, dass ein Teil der Praktiker beispielsweise im Bereich der Botanik verloren gegangen sein könnte. &bdquo;Ich hoffe sehr, dass die Ehrenamtlichen wieder zurückkommen, denn wir brauchen sie", betont Füller.

Froh, mit Fabian Fester eine junge Kraft gewonnen zu haben, macht er sich gleichwohl Sorgen, denn die körperliche Arbeit, die mit dem Engagement zusammenhängt wie etwa die Schafzucht und die Pflege von Flächen, stemmt das Team nicht mehr so leicht wie vor 20 Jahren, der eine oder andere Ruhestand wie sein eigener kommt langsam, aber stetig in Sicht. &bdquo;Wir hoffen, dass es uns gelingt, auch dafür Lösungen zu finden."

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