Schieder-Schwalenberg. Die Bürgerstiftung Schwalenberg - erste Bürgerstiftung in Lippe - besteht 20 Jahre. Was als „Arbeitskreis Altstadt“ 1994 startete, ist inzwischen zu einer festen Institution geworden. Bei der Stiftungsversammlung gab es vom Bürgermeister und vom Landrat viel Lob fürs ehrenamtliche Engagement. Mit einem Startkapital von 52.000 Euro und 60 Gründungsstiftern hatte der Arbeitskreis seinerzeit die Mindestvorgabe des vorgeschriebenen Kapitals beisammen, berichtet die Stiftung. Der damalige Regierungspräsident Andreas Wiebe hatte am 21. September 2002 die Urkunde überreicht, die die Berechtigung für die Gründung erteilte. Inzwischen hat sich das Kapital auf 321.000 Euro erhöht. „Das ist anerkennenswert für die doch relative kleine Gemeinde“, lobte Dr. Axel Lehmann im Rathaussaal Schwalenberg. Das Bild der Altstadt aufgewertet In 20 Jahren habe die Stiftung laut Schätzung des Stiftungsratsvorsitzenden Gerd Hagedorn mit nahezu 180.000 Euro das Bild der Altstadt, aber auch das Vereinsleben des Ortes aufgewertet. „Das ist eine Mentalität des eigenverantwortlichen Anpackens, von der wir in der heutigen Zeit mehr brauchen“, konstatierte Bürgermeister Jörg Bierwirth. Allein in den vergangenen beiden Jahren habe die Stiftung laut Schatzmeister Garlef Schierholz örtliche Vereinsprojekte mit rund 8800 Euro unterstützt. Dazu zählten ein Verhaltenstraining für Grundschüler der Alexander-Zeiss-Grundschule, die Renovierung des Altstadt-Torbogens durch den Heimat- und Verkehrsverein, die Anlage eines Gartens für die Kindertagesstätte des SOS-Kinderdorfs, die Blühwiese, die Jugendliche des Vereins Kolibri eingesät hatten, und das Projekt des Kunstvereins zur Umsetzung der Ausstellung „Pauline – eine Spurensicherung“. Auch das Europäische Laboratorium profitierte für die Umsetzung des Kinderbuchfestes Pinochinello von einer Finanzspritze der Bürgerstiftung. Eigene Projekte der Bürgerstiftung, von der Installierung von Fahrradständern nahe des Marktplatzes bis hin zu dem Projekt „Steine in den Weg legen“ zur Erhaltung des Altstadtpflasters, schlugen 2020/21 mit rund 4500 Euro zu Buche. Einladung zum Mitmachen "Verwaltung und Vermehrung des Kapitals" bezeichnet Vorstandsvorsitzender Friedrich Schierholz als vornehmste Aufgabe einer Stiftung, was in Zeiten galoppierender Inflation nicht leicht sei - aber notwendig, um die Infrastruktur des Ortes stärken zu können. Er wünscht sich, dass die Stiftung zu einer Herzensangelegenheit aller Schwalenberger wird und lud zu den regelmäßigen offenen Treffen des Vorstands jeweils am ersten Donnerstag des Monats um 19 Uhr im Hotel-Restaurant „Malkasten“ ein. Während eine Spardose die Runde machte und der ukrainische Student der Musikhochschule Detmold, Vsevolod Khuotarmen, Vivaldis Sommer aus den „Vier Jahreszeiten“ auf dem Akkordeon spielte, schloss Gerd Hagedorn die Versammlung mit einer Einladung zu Getränken und Imbiss, wobei das frisch gebraute Bier von der Brauzunft Schwalenberg spontan unter Applaus der Anwesenden für das Jubiläum gespendet wurde.