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Kleinstädte wie Schieder-Schwalenberg sollen gestärkt werden

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Wirken mit am „Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum“: Bürgermeister der beteiligten sechs Kleinstädte, darunter Jörg Bierwirth (9. von links) sowie Vertreter der beteiligten Organisationen. - © Stefan Sättele
Wirken mit am „Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum“: Bürgermeister der beteiligten sechs Kleinstädte, darunter Jörg Bierwirth (9. von links) sowie Vertreter der beteiligten Organisationen. (© Stefan Sättele)

Schieder-Schwalenberg. Kleinstädte sollen gestärkt werden, das ist das Ziel der "Kleinstadtakademie". Die Veranstaltung „Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum“ im historischen Rathaus in Schwalenberg hat zum Ende der Pilotphase der "Kleinstadtakademie" Strategien und Instrumente für lebendige Stadt- und Ortskerne aufgezeigt. Mit verschiedenen Maßnahmen sollen Kleinstädte "als Orte des Lebens, Wohnens und Arbeitens zukunftsfit gestaltet" werden. Das berichtet die Ostwestfalen-Lippe GmbH, Gesellschaft zur Förderung der Region, in einer Pressemitteilung.

Beteiligt waren an der Veranstaltung laut Bericht neben Schieder-Schwalenberg die Kleinstädte Nieheim, Marienmünster und Vlotho, Drebkau/Drojwk (Brandenburg) und Seehausen (Sachsen-Anhalt) sowie die Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld, das Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (Inwis) und die Ostwestfalen-Lippe GmbH.

Christoph Vennemann, dem Referenten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), verkündete, dass die "Kleinstadtakademie" des Bundes von der Pilotphase in einen ständigen Betrieb gehe.

Die Akademie vernetzt und berät Kleinstädte

Die Akademie soll künftig mehr als 2000 Kleinstädte in Deutschland thematisch vernetzen und beraten.

Jörg Bierwirth, Bürgermeister der Stadt Schieder-Schwalenberg, hatte die 30 Teilnehmer begrüßt. Er freute sich darüber, dass kleinere Städte im ländlichen Raum nun stärker von der Bundespolitik wahrgenommen und hoffentlich auch gefördert würden.

Die Ergebnisse des Modellvorhabens und Projekts der Regionale 2022 wurden von Professor Dr. Klaus Schafmeister (Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld), Professor Dr. Torsten Bölting (InWIS Forschung & Beratung GmbH) und den weiteren Projektbeteiligten vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass verschiedene Strategien und Instrumente dazu geeignet seien, aktuelle Trends zur Stärkung kleinerer und schrumpfender Städte zu nutzen - durch "New Work" und Homeoffice oder der knappe Wohnraum in größeren Städten.

Wohnraum-Potenziale der Kleinstädte nutzen

Zu den Instrumenten zählen zum Beispiel die Gründung von interkommunalen Kleinstadt-Entwicklungsgesellschaften für die Schaffung von Wohnraum in leer stehenden Gebäuden oder für die Etablierung einer gegenseitigen kollegialen Beratung von engagierten Städten und Gemeinden auf regionaler Ebene.

Die zum Abschluss vorgestellte "Schwalenberger Erklärung" fasst die Erkenntnisse, Erwartungen und Forderungen der Projektbeteiligten in zehn Punkten zusammen und richtet sich an Bund, Länder, Regionen und Kommunen.

Die Bedeutung der Kleinstädte in Deutschland nehme angesichts der Immobilien- und Lebenshaltungskosten, der Verbreitung von "New Work" und der Wertschätzung der Natur zu, heißt es in der "Schwalenberger Erklärung" unter anderem. "Obwohl die Anziehungskraft der Kleinstädte in den vergangenen Jahren gestiegen ist, sind die finanziellen, personellen, rechtlichen und wissensbasierten Ressourcen in Kleinstädten nicht ausreichend vorhanden, um nachhaltig zukunftsfähig zu werden", heißt es dort weiter. Die - finanzielle - Ausstattung der Kleinstädte müsse erhöht werden. So müsste es spezifische Förderprogramme für das Wohnen in Kleinstädten geben, um die dort vorhandenen Immobilien nutzen zu können.

Sämtliche Projektergebnisse werden im Laufe des Frühjahrs von der Kleinstadtakademie des Bundes veröffentlicht.

Weitere Info unter www.kleinstadtakademie.de und www.urbanland-owl.de/projekte/buendnis-fuer-wohnen-im-laendlichen-raum.

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