Besser Leben und Parken in Schwalenberg: Stadt erarbeitet mit Bürgern Verkehrslösungen

Schieder-Schwalenberg. Die Parksituation in Schwalenberg soll insgesamt verbessert, der Parkplatz an der Mengersenstraße soll komplett neugestalte t werden. Außerdem soll der Marktplatz mehr Aufenthaltsqualität und das Kopfsteinpflaster barrierearme Gehstreifen erhalten. Wie die LZ bereits mehrfach berichtete, wird für Schwalenberg an einem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept – kurz ISEK – gearbeitet. Wie weit die Planungen inzwischen fortgeschritten sind, darüber ließen sich interessierte Bürger von der Verwaltung und den Planern selbst im historischen Rathaus informieren. Im Mittelpunkt stand auch das Verkehrskonzept, das bei allen Maßnahmen mitgedacht werden müsse, wie Bürgermeister Jörg Bierwirth erklärte.

&bdquo;Eigentlich wollten wir schon viel weiter sein“, erklärte Bierwirth und erinnerte daran, dass es unter anderem durch die Änderung von Förderrichtlinien zu zeitlichen Verzögerungen gekommen ist. Doch nun soll der Rat in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 19. September, die Projektliste beschließen, damit der Förderantrag zum Städtebauförderprogramm 2025 gestellt werden kann. &bdquo;An den Planungen werden wir weiterhin gemeinsam feilen“, erklärte Jochen Heering, Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung. Die Ideen der Planer seien noch nicht in Stein gemeißelt.

&bdquo;Über allem steht die Verkehrssituation. Die haben wir bereits rauf und runter diskutiert“, so der Bürgermeister. Parkplatzmangel, zu viele Autos in der Altstadt und Busse, die den Marktplatz blockieren, sind dabei die zentralen Themen, die in Schwalenberg schon seit Jahren für Unmut sorgen. Aus diesem Grund sei auch ein Verkehrskonzept so wichtig, erklärte der Bürgermeister. Mit diesem ist das Dortmunder Planungsbüro Planersocietät beauftragt worden. Erste Ergebnisse stellte einer der Geschäftsführer, Christian Bexen, den Gästen vor.

Täglich fahren rund 500 Fahrzeuge in die Altstadt hinein und wieder heraus

Viele Schwalenberger beklagen zu viel Verkehr und zu wenige Parkplätze in der Altstadt. Doch ist das tatsächlich so oder lediglich subjektives Empfinden? Das Planungsbüro hat dazu Zahlen geliefert. Mit rund 120 ausgewiesenen Stellflächen gibt es mehr Parkplätze als von den meisten angenommen. Die Zählung des Verkehrs zeigte, dass täglich etwa 500 Fahrzeuge in die Altstadt hinein- und auch wieder herausfahren. Ist das nun viel oder wenig? &bdquo;Es ist ein erwartbares Ergebnis“, so der Planer. Bei solch einer Zählung gehe man immer von einer Spitzenstunde, die zehn Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens ausmacht, aus – diese ist meist nachmittags zur Feierabendzeit. Bedeutet also, dass in Schwalenberg zur Spitzenstunde etwa ein Fahrzeug pro Minute hinein und wieder hinaus fahre. Bei der Zählung an zwei Tagen habe es kaum einen Unterschied gemacht, ob Werktag oder Wochenende ist, berichtete Bexen.

Die Mitarbeiter des Planungsbüros haben nicht nur mit zehn Menschen aus der Stadtgesellschaft gesprochen, sondern auch eigene Eindrücke zum Stadtbild gesammelt. Die Themen Parken und Fußverkehr spielten dabei eine große Rolle, sagte der Planer. Aufgefallen ist ihnen dabei, dass quasi jede Ecke von Autofahrern zum Parken genutzt werde und Fahrräder &bdquo;wild“ abgestellt würden.

Flächen von baufälligen Gebäuden zum Parkraum umgestalten

Bexen schlägt für dieses Problem vor, dass Flächen von baufälligen Gebäuden zum Parkraum umgestaltet werden. Im Gegenzug sollen in anderen Bereichen der Altstadt Parkplätze verschwinden. Zudem könnte er sich vorstellen, dass die Zufahrt zur Altstadt entweder an bestimmten Tagen oder Zeiten oder auch für bestimmte Verkehre eingeschränkt oder auf Teilbereiche begrenzt wird.

In die Zukunft gedacht könnte ein autonomer Shuttle eingerichtet werden, der eine Verbindung zwischen dem Parkplatz an der Mengersenstraße und der Altstadt schaffe. Für Fahrräder sollen mehr fest montierte Anlehnbügel, zudem eine Fahrrad-Service-Station mit Pumpe und Werkzeug, installiert werden.

Bei den Fußwegen sei dem Planer aufgefallen, dass es oft unklar sei, ob diese öffentlich nutzbar seien oder nicht. Das Wegeleitsystem und die Infotafeln seien zum Teil veraltet und wenig ansprechend. Insgesamt spricht Bexen von einem unübersichtlichen Schilderwald. Als Maßnahmen schlägt er eine einheitliche Beschilderung, die Kennezeichnung von öffentlichen Wegen und die Reaktivierung von Wegeverbindungen (Papenwinkel) vor. Sitz- und Spielelemente sollen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität beitragen.

Willkommenstafel soll Geschwindigkeit der Autofahrer dämpfen

Eine weitere Idee des Planungsbüro ist es, an der Einfahrt zur Alten Torstraße eine Willkommenstafel aufzustellen. Diese hätte neben der schöneren Optik den positiven Effekt, dass durch die verkleinerte Einfahrt die Geschwindigkeit der Autofahrer gedämpft werde. Aktuell sei die Einfahrt in die Altstadt und somit in den verkehrsberuhigten Bereich vergleichsweise breit.

Zu den konkreten Ideen der beiden anderen Planungsbüros zur Umgestaltung des Mengersenparkplatzes sowie des Markplatzes folgt ein weiterer Bericht.

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