Schieder-Schwalenberg. Die Abschlussausstellung “permanent vacation” des diesjährigen Schwalenberg-Stipendiaten Michael Eppler endet am Sonntag, 27. Oktober. Mit den Gastkünsterlinnen Lisa Wölfel und Theresa Rothe, die in Leipzig in einer Ateliergemeinschaft mit ihm arbeiten, zeigt Michael Eppler die Ergebnisse seiner Stipendiatzseit in Schwalenberg. Auch ältere Arbeiten aus Leipzig und aus seiner Studienzeit in Karlsruhe werden zu sehen sein.
Ein halbes Jahr lebte und arbeitete Michael Eppler im Künstlerhaus in Schwalenberg. Dabei scheint es ihm vor allem das Ortsbild angetan zu haben. “Leipzig ist ja viel hässlicher als Schwalenberg. Hier musste ich schon intensiv suchen, um etwas Hässliches zu finden“, wird er in einer Pressemitteilung des Landesverbands Lippe zitiert.
Michael Eppler nähere sich neuen Orten zunächst einmal zeichnerisch und erfasst die Atmosphäre und Besonderheiten, aber auch die Parallelen zu anderen Orten in Deutschland. Eppler zeichne direkt im Freien seine unmittelbare Umgebung. „Dabei lenkt er oft den Blick auf vermeintlich profane Ecken. Es geht ihm nicht um Postkartenmotive, vielmehr will er die Essenz eines Ortes herausarbeiten“, heißt es weiter.
Schwalenberg im Großformat
Diese Herangehensweise finde ihren Ausdruck auch in den kleinformatigen Zeichnungen von Landmarken und Ausflugszielen aus der neuen “ Teutoburger-Wald” Serie - wie der 1000-jährigen Linde in Elbrinxen oder dem Schiedersee. Es finden sich aber auch Motive wie die Windpark-Baustelle in Brakelsiek, Supermarktparkplätze und Freibäder. Aus all diesen gesammelten Motiven ist schließlich eine fünf Meter hohe und viereinhalb Meter breite “Riesenzeichnung aus Schwalenberg” entstanden.
„Eppler hat im Atelier verschiedene Motive, die er unterwegs gesammelt hat, vereint und somit die gesamte Atmosphäre des Ortes auf drei große, zusammengefügte Papierbahnen gebannt - Fachwerk trifft Supermarktparkplätze und Freibad-Architektur“, schreibt der Landesverband.
Ein weiterer großer Werkkomplex sei die Malerei, die im Atelier entsteht. Dabei habe Eppler ein Verfahren entwickelt, das er „Schaumbilder” nenne. Das bringe verblüffende Ergebnisse hervor, die eher Relief als Malerei seien. Diese Schaumbilder, aber auch die Riesenzeichnung sowie Serien aus Leipzig und Schwalenberg und Umgebung sind in der Ausstellung zu sehen.
Von der Gastkünstlerin Lisa Wölfel seien ebenso sehr großformatige Arbeiten auf Leinwand zu sehen, die abstrakte und gegenständliche Partien miteinander vereinten. „Häufig zeigt Wölfel eine Verbindung von Natur und Mensch. Einige der Arbeiten in der Ausstellung zeigen den Künstler Michael Eppler - jedoch so abstrahiert, dass der Porträtierte nicht mehr zu erkennen ist.“
Die Zeichnungen und Gemälde von Eppler werden ergänzt von teils riesigen Stoffksulpturen der Künstlerin Theresa Rothe.
Am Sonntag, den 27. Oktober 2024 sind Lisa Wölfel und Michael Eppler von 14 bis 17.30 Uhr in ihrer Ausstellung im Robert Koepke Haus anwesend und geben in individuellen Gesprächen Einblick in ihr Werk, aber auch in die Arbeiten von Theresa Rothe.