Schieder-Schwalenberg. Nicht jedes Kind oder jeder Jugendliche hat die gleichen Voraussetzungen, wenn es um ein gutes und gelingendes Aufwachsen geht.
Damit benachteiligte Lebenslagen von Familien sichtbar gemacht werden, hatte der Kreis Lippe im vergangenen Jahr ein „Sozialräumliches Präventionsmonitoring“ (SPM) für die Stadt Schieder-Schwalenberg durchgeführt und die Ergebnisse in einem Sozialbericht festgehalten.
Perspektiven aufzeigen
Um jetzt mögliche Schwachstellen, aber auch Perspektiven aufzuzeigen, haben die Städte Schieder-Schwalenberg und Lügde sowie der Kreis zu einem kommunalen Forum „Familie und Bildung“ nach Schwalenberg eingeladen. Das berichtet die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung
Ulrike Glathe, Leiterin des Kreisjugendamts, erklärte: „Sozialräumliches Präventionsmonitoring ist ein wichtiges Instrument im Rahmen der Arbeit der Kommunalen Präventionsketten des Kreisjugendamtes. Es trägt dazu bei, auf Grundlage von Sozialdaten Problemlagen zu erkennen und daraus geeignete Lösungsansätze zu entwickeln.“
In mehreren Workshops konnten die rund 75 Teilnehmer aus den Bereichen Politik, Schule, Kita und Trägern der freien Jugendhilfe laut Mitteilung Ideen und Vorschläge für eine weitere Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern und deren Familien einbringen. So sei die vielfältige Natur im Kreis Lippe gelobt worden, in der Kinder noch natürlich aufwachsen könnten. Vermisst werde in Schieder-Schwalenberg ein größeres kulturelles Angebot wie beispielsweise eine Musikschule oder Theatergruppen.
„Auch eine bessere Übersicht über die unterschiedlichen Angebote sei wünschenswert, denn nicht jeder Ortsteil müsse jedes Angebot vorhalten. Eine Verbesserung der Hilfen bei Übergewicht/Adipositas und Sprachauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen wird ebenfalls gewünscht“, heißt es in der Pressemitteilung.
Als positiv werde die Zusammenarbeit von Kitas und Schulen empfunden. Jedoch sollten Angebote für Familien mehr aufeinander abgestimmt werden und der Wissenstransfer zwischen den Fachkräften intensiver vernetzt werden.
Es braucht individuelle Förderung
„Wir haben den Anspruch, dass Kinder und Jugendliche hier bestmögliche Chancen zum Aufwachsen erhalten. Dafür braucht es nicht nur Engagement, sondern auch eine individuelle Förderung, die frühzeitig ansetzt und wirksam begleitet“, wird Lügdes Bürgermeister Torben Blome zitiert. Und: „Ein präventiver und wirkungsorientierter Ansatz ist deshalb ausdrücklich zu begrüßen. Gerade in einer Zeit, in der unser Sozialstaat von manchen infrage gestellt wird, ist es umso wichtiger, bedarfsorientiert zu handeln und damit unsere Verantwortung für die junge Generation konsequent wahrzunehmen.“
Schieder-Schwalenbergs Bürgermeister Jörg Bierwirth stellte heraus: „Es gilt, die bestehenden Angebote zu stärken und diese noch präsenter zu machen. In einigen Bereichen sollten weitere Projekte angedacht werden.“
Fragen zum Sozialbericht beantwortet Margit Monika Hahn von der Koordinierungsstelle Kommunale Präventionsketten beim Kreis Lippe telefonisch unter (05231) 62 4280 oder per E-Mail: m.hahn@kreis-lippe.de