So war es mit Mbappé und der französischen Nationalmannschaft in Bad Lippspringe

Bad Lippspringe. Fünf Wochen haben die &bdquo;Les Bleus“ in Bad Lippspringe verbracht. Für das &bdquo;Best Western Premier Park Hotel“ war das eine herausfordernde Zeit. Denn nicht nur die französischen Profifußballer mussten untergebracht werden. Auch Security-Personal, Köche, Trainer, Scouts und sogar einen Butler.

&bdquo;Zwischendurch hatten wir bis zu 250 Gäste“, berichtet Florian Linkenheil. Er ist Eventmanager des Hotels und sagt, dass das Hotel sonst nur Kapazitäten für 240 Gäste hätte. Die Auslastung kam dadurch zustande, dass die Spieler und Trainer teilweise noch ihre Familien mitgebracht hatten.

Manche, wie Fußballer Antoine Griezmann, hätten Kinder und Partnerin im eigenen Zimmer untergebracht. Andere hätten zusätzliche Zimmer gebraucht. Auch Eltern und sogar Großeltern der Spieler seien zeitweise mit in Bad Lippspringe gewesen.

Finanziell hat es sich für das Hotel aus Bad Lippspringe gelohnt Nur zwei Tage später ist von dem französischen Besuch nicht mehr viel zu sehen. Das Gebäude und die Räume sind nicht mehr im Stil der Nationalmannschaft geschmückt, Wäsche liegt vor den Türen, das Restaurant ist leer. Nur die Fitnessgeräte der Athleten sind noch da.

Das ist auch für Linkenheil und Hoteldirektor Torsten Kiene ungewöhnlich. &bdquo;Als die Franzosen Mittwoch weg waren, wusste ich erst gar nicht, was ich mit der Freizeit machen sollte“, sagt Linkenheil. Viel zur Ruhe kam er in den letzten Wochen nicht. Für das Hotel habe sich der Aufenthalt auf jeden Fall gelohnt. Auch finanziell.

Das hätte auch anders kommen können. &bdquo;Es war gut, dass die Franzosen bis zum Halbfinale gekommen waren“, sagt Kiene. Wären sie in der EM-Vorrunde ausgeschieden, wäre auch das Hotel den halben Sommer leer geblieben. &bdquo;Dann wären wir finanziell vielleicht bei null rausgekommen“, sagt Kiene. Ein Risiko sei bei solchen Engagements immer dabei.

Schokomüsli und Olivenöl für die Fußballer im Kreis Paderborn Die Franzosen blieben jedoch fast die gesamte EM in Bad Lippspringe und hinterließen einige Eindrücke. Viele persönliche Gespräche gab es nicht, aber doch hin und wieder einen Scherz und einen besonderen Moment. &bdquo;Bei jeder Abfahrt haben gerade die jüngeren Spieler an der Rezeption die Klingel zum Abschied betätigt“, erinnert sich Linkenheil.

Grundsätzlich seien die meisten Franzosen sehr bodenständig. Nur ein paar waren durch Extrawünsche aufgefallen. So verlangten die Profis französische Butter oder den Joghurt einer bestimmten Marke. Besonders ungewöhnlich: das Lieblingsmüsli der Profis. &bdquo;Einige aßen die Cerealien Kellogs Tresor“, sagt Direktor Kiene. Die sind mit besonders viel Schokolade gefüllt.

Und auch besonders: &bdquo;Wir haben noch nie so viel Olivenöl verbraucht“, sagt Kiene. Wenn solche speziellen Wünsche aufkamen, mussten Kiene, Linkenheil und ihr Team schnell schalten. &bdquo;Die Spieler kamen manchmal um 3 Uhr morgens von ihren Spielen zurück“, sagt Kiene. Mit im Gepäck hatten sie ihre Wäsche, Hunger und Extrawünsche.

Buffet um 3 Uhr morgens für Mbappé und die französische Nationalmannschaft Während die Profis mitten in der Nacht noch mit einem Buffet versorgt werden mussten, wurde parallel häufig noch die Wäsche gemacht. &bdquo;Einmal hatten wir 218 Kilo Wäsche, die innerhalb eines Tages gemacht werden musste“, sagt Kiene. Weil die Franzosen häufig so spät ankamen, hätten sie lange geschlafen. &bdquo;Beim Frühstück waren meistens nicht so viele da“, sagt Linkenheil.

Auch wegen des Familienbesuchs gab es Komplikationen: &bdquo;Weil so viele Kinder hier waren, brauchten wir für den Swimmingpool plötzlich zwei Bademeister. Die mussten wir dann schnell auftreiben“, erzählt Linkenheil. Da hätten sich aber schnell zwei fußballbegeisterte Kandidaten gefunden.

Warum das Hotelpersonal aus Bad Lippspringe einen Waffenkoffer besorgte Einmal seien sogar Waffen im Spiel gewesen. Denn für einen Flug nach Leipzig benötigte das Security-Personal einen Waffenkoffer für insgesamt sechs Schusswaffen, die sie mitnehmen wollten. &bdquo;Den Koffer haben wir dann im Baumarkt besorgt“, sagt Linkenheil.

Nun soll es aber erst einmal zurück in den Normalbetrieb gehen. Nur fünf Tage nach der Abreise der Franzosen geht es für das Hotel regulär weiter.

Eine Fußballnationalmannschaft würde das Team aber auch noch einmal bewirten. &bdquo;Wir sind auf den Geschmack gekommen“, sagt Linkenheil. Vielleicht 2040. Wenn das nächste Fußballturnier denn in Deutschland stattfinden würde.

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