OWL-Nahverkehr plant das Aus für Dieselzüge

Bielefeld/Detmold. Im Rahmen der Verkehrswende in Ostwestfalen-Lippe ist ein neues, konkretes Ziel erkennbar. So stellen Experten der Bahnbranche in NRW erste Weichen für die Abschaffung des wenig umweltfreundlichen Eisenbahnbetriebs mit Dieselzügen. &bdquo;Ab Mitte der 20er Jahre werden wir in Bielefeld keinen Dieselzug mehr sehen", sagt Joachim Künzel, Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), gegenüber dieser Zeitung.

Rund sechs Millionen Zugkilometer in OWL Der Name der Stadt Bielefeld steht in dieser Aussage stellvertretend für das sogenannte OWL-Dieselnetz. Darunter fallen so wichtige Schienennahverkehrsstrecken wie der Lipperländer zwischen Bielefeld und Lemgo, die Sennebahn zwischen Bielefeld und Paderborn oder der Haller Willem zwischen Bielefeld und Osnabrück. Das aus acht Linien bestehende Netz, das OWL mit den Nachbarregionen in Niedersachsen und Hessen verbindet, umfasst eine Leistung von rund 6,1 Millionen Zugkilometern pro Jahr.

Elektrisches Fahren ab 2025 möglich Ende 2025 läuft die Ausschreibung dieses Netzes aus, wie Künzel berichtet. Deshalb gibt es konkrete Überlegungen, wie es in den folgenden 15 Jahren weitergehen soll. Auch Willi Wächter, Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn in OWL, drängte in einem Gespräch mit dem DB-Konzernbevollmächtigten in NRW, Werner Lübberink, und dem Leiter der DB Infrastrukturentwicklung, auf eine Elektrifizierung der Verbindung zwischen Bielefeld und Lemgo.

Hierfür müssten &bdquo;rechtzeitig Planungskapazitäten für die Arbeiten" berücksichtigt werden. Die DB-Manager bestätigten Wächter, dass es hierüber bereits entsprechende Gespräche mit dem NWL gebe, die im Februar fortgesetzt würden.

Akku-Triebwagen bieten Vorteile Künzel machte gegenüber dieser Zeitung deutlich, dass der NWL nicht ausschließlich auf den Bau von Oberleitungen setzt, um bestimmte Strecken zu elektrifizieren. Auf der Strecke des Haller Willem, der Sennebahn oder der Ravensberger Bahn zwischen Bielefeld und Rahden sollen auch Akku-Triebwagen zum Einsatz kommen, wenn sich entsprechende Pläne realisieren lassen. Künzel: &bdquo;Wir werden in diesem Jahr die Ausschreibung für Batteriefahrzeuge auf den Markt bringen."

Es gebe eine Wettbewerbssituation bei den Herstellern von akkubetriebenen Fahrzeugen, was Vorteile bei der Ausschreibung bedeute, so Künzel. Dies sei bei Wasserstofffahrzeugen nicht der Fall. Der Plan des NWL ist, dass diese Züge auf Abschnitten mit Oberleitungen ihre Akkus aufladen und auf den anderen Abschnitten dann den Strom der Akkus nutzen.

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