Gute Nachricht für Bielefelder Unternehmen: Großes Gewerbegebiet kommt - direkt an der A2

Bielefeld. Seit Jahren fehlen in Bielefeld Gewerbeflächen, wird das wirtschaftliche Wachstum ausgebremst. Rund 100 Unternehmen sind in der Stadt aktuell auf Standortsuche. Bielefeld gelte als &bdquo;ausverkauft“, hatte die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld zuletzt scharf kritisiert. In Nähe der A2 soll nun auf knapp 14 Hektar ein neues Gewerbegebiet entstehen – und das schnell. Schon Anfang 2026 könnten erste Flächen vermarktet werden.

&bdquo;Es ist das richtige Gebiet an der richtigen Stelle“, so das Urteil von IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke zu den neuen Plänen. Im Bielefelder Nordosten in unmittelbarer Nähe zur A2-Anschlussstelle Ostwestfalen/Lippe will die Stadt auf einer bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche neues Bauland für Unternehmen ausweisen. Als Erweiterung des jüngsten bestehenden Gewerbegebiets der Stadt, dem Hellfeld in Altenhagen, wo sich zuletzt auf 20 Hektar 14 Unternehmen angesiedelt hatten.

Das jüngste Gewerbegebiet der Stadt in Altenhagen wird erweitert

Das jetzt ins Auge gefasste 13,7 Hektar große Areal schließt sich östlich der Straße Kreuzbusch an die bestehenden Gewerbeflächen an und liegt im Winkel zwischen Vinner Straße im Norden und A2 im Osten. Die verkehrsgünstig gelegenen Flächen an der Grenze zu Herford hatte die gemeinsame Interkomm GmbH der Städte Bielefeld, Herford, Bad Salzuflen erworben, die hier den &bdquo;Gewerbepark Ostwestfalen-Lippe“ weiterentwickeln will, zu dem auch das Hellfeld gehört. &bdquo;Das ist eine tolle Perspektive, die wir als Stadt jetzt bieten können“, sagt Brigitte Meier, Interkomm-Geschäftsführerin und Prokuristin der städtischen Bielefelder Wirtschaftsförderung WEGE.

Laut Bauamt soll in dem Gebiet ein flexibles Angebot für produzierende und verarbeitende Gewerbebetriebe geschaffen werden. Für den Standort spreche neben der Nähe zu A2 und Ostwestfalenstraße, die gewerbliche Vorprägung und vorhandene Infrastruktur durch das Gewerbegebiet Hellfeld. Die Interkomm GmbH übernimmt laut Bauamt die Kosten für Planung und Erschließung. Eine Verlängerung des Remuswegs, der zentralen Erschließungsstraße im Hellfeld, sei möglich und könne das neue Gebiet verkehrlich anschließen.

Erste Beratungen am 18. Januar in der Bezirksvertretung Heepen

Um die Entwässerung sicherzustellen, ist auf einem dreieckigen Grundstück am südlichen Ende der Straße Kreuzbusch zudem ein Regenrückhaltebecken vorgesehen. Das sich dort sammelnde Wasser solle gedrosselt in den nahe gelegenen Vogelbach abgeleitet werden, schreibt das Bauamt in seiner Information für die politischen Gremien. Der zukünftig im Gewerbegebiet verlaufende Wirtschaftsweg Kreuzbusch soll als Fuß- und Radweg weiter genutzt werden können.

Innerhalb des Plangebiets befinden sich neben Ackerland und Wiesen auch einzelne Gebäude und Wohnhäuser. Um die Gewerbenutzung zu ermöglichen, müssen im nächsten Schritt nun der Flächennutzungsplan geändert und ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Als erstes Gremium wird sich am Donnerstag, 18. Januar, die Bezirksvertretung Heepen mit den Plänen befassen, die anschließend im Stadtentwicklungsausschuss auf den Tisch kommen.

Schutz seltener Vogelarten muss noch geprüft werden

Die Bielefelder Baulandstrategie hat dabei laut Bauamt keinen Einfluss auf das Verfahren, da die Aufstellung des Bebauungsplans auf Initiative der Interkomm GmbH erfolge, also mit kommunaler Beteiligung. Ein Zwischenerwerb durch die Stadt sei nicht notwendig. Die Beteiligten müssten sich jedoch vertraglich den Zielvorstellungen der Stadt für Gewerbeflächen verpflichten.

Die Auswirkungen auf Umwelt und Artenschutz müssen unterdessen noch näher geprüft werden. Erste Zwischenergebnisse aus 2021 weisen laut Bauamtsbericht darauf hin, dass das Gebiet ökologisch und für die Artenvielfalt keine herausgehobene Bedeutung hat. Wie Vogelarten wie Bluthänfling, Feldlerche, Kiebitz, Mäusebussard und Turmfalke durch die Bebauung beeinträchtigt werden könnten, soll jedoch näher untersucht werden. Auch diverse Lärmgutachten stehen noch aus.

&bdquo;Ein wichtiges Signal an die produzierende Industrie“

&bdquo;Die geplante Erweiterung des Gewerbegebiets in Altenhagen ist ein wichtiges Signal an die Wirtschaft, insbesondere an die produzierenden Industrieunternehmen, die in Bielefeld dringend Flächen benötigen“, begrüßt Pigerl-Radtke von der IHK das Vorhaben. Die geplante Größenordnung entspreche rechnerisch etwa dem durchschnittlichen Jahresbedarf an Gewerbefläche in Bielefeld. Die Entwicklung des Gebiets sei daher ein erster Schritt und müsse zügig umgesetzt werden.

Interkomm-Geschäftsführerin Meier rechnet mit einer sukzessiven Vermarktung frühestens ab Ende 2025. &bdquo;Wenn alles glatt läuft. Das ist ambitioniert, aber machbar.“ Bis alle Flächen vergeben seien, könne es bis zu sechs Jahre dauern, das zeigten die Erfahrungen im Hellfeld. Bis dahin nehme das neue Gewerbegebiet in der Stadt erst einmal den Druck aus dem Kessel.

Gute Nachricht für Bielefelder Unternehmen: Großes Gewerbegebiet kommt - direkt an der A2

Einzelhandel in Ostwestfalen: Mieten in Toplagen fallen um 30 Prozent

Barntrup, Dörentrup und Extertal setzen auf gemeinsames Gewerbegebiet

Ein Vierteljahrhundert nach Ausbau der A2 verwildert eine extra angelegte Streuobstwiese

Nach dem 1. August: Wo in OWL jetzt noch Auszubildende gesucht werden

Panzer, U-Boote, Sprengsätze: NRW will Basis für Zeitenwende werden

Start-up-Boom in Bielefeld: Knapp 11.000 Neugründungen trotzen der Krise

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus