„Da sind Rinder im Garten“: Ausgebüxte Hochlandrinder streifen durch Hiddenhausen

Hiddenhausen. Es ist ein ruhiger Tag für die Hiddenhausenerin Anett Hentschel. Doch dann, so gegen Mittag, kam alles anders. &bdquo;Ich war mit dem Hund spazieren. Als wir wieder nach Hause kamen, schlug er an“, erzählt sie im Gespräch. Sie ging nach draußen. &bdquo;Da sagte ein junger Mann: Da sind Rinder im Garten.“ Die Hiddenhausenerin sah nach. Und in der Tat waren offenbar zwei stattliche Rinder im Garten der Nachbarn gewesen, die gerade im Urlaub weilten, wie sie berichtet. &bdquo;Einer ist über die Gartenmauer, die ist 1,50 Meter hoch“ erzählt Hentschel.

Das Gewächshaus im Nachbargrundstück überstand den Ausflug der mächtigen schottischen Hochlandrinder offenbar nicht; seine Reste liegen zusammengequetscht am Boden. &bdquo;Aber die Tomaten gehen noch“, scherzt Hentschel. Die Tierfreundin kann den überraschenden Besuch verschmerzen. &bdquo;Alles nicht so schlimm. Es ist niemandem was passiert.“

Doch was steckte nun hinter dieser Episode, über die wenig später ganz Hiddenhausen spricht? Die Polizei Herford klärt auf Anfrage auf. Gegen 8 Uhr morgens am Donnerstag ging bei der Polizei ein Anruf des Besitzers der Hochlandrinder ein; es seien vier männliche, dreijährige Tiere von einer Weide nahe der Tennisanlage des SC Hiddenhausen ausgebrochen.

Zahlreiche Sichtungen der Hochlandrinder in Hiddenhausen 20 Minuten später, so berichtet es die Herforder Polizei, sei der Anruf einer Gartenbesitzerin eingegangen, dass sich zwei Rinder in ihrem Garten am Gruftweg befänden. Auch in der Ravensberger Straße und auf dem Obsthof Otte gab es Sichtungen der Wiederkäuer, die es auf ein Gewicht von je rund 500 Kilogramm bringen können.

Am Zaun eines Feldes, auf dem normalerweise Sonnenblumen angebaut werden, ist der Besitzer der Tiere, Landwirt Tobias Meyer anzutreffen, der sich bemüht, die Rinder wieder einzufangen. Eines der ausgebüxten Tiere schaut aus der Ferne herüber. &bdquo;Seit 14 Jahren haben wir Rinder. Sowas kennen wir gar nicht“, sagt Meyer im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Er habe insgesamt rund 90 schottische Hochlandrinder, die an unterschiedlichen Standorten im Kreisgebiet grasen. &bdquo;Die Ratlosigkeit ist groß. Wie endet das jetzt?“ sagt Meyer.

Denn er kann sich nicht erklären, welches Ereignis die Rinder so aufgeschreckt haben könnte, dass sie so reagierten. &bdquo;Das sind robuste Rinder, die gehen durch den Zaun durch“, beschreibt Meyer das physische Leistungsvermögen der Tiere. Till Moerkerk, Pächter des Feldes mit den Sonnenblumen, auf denen nun eines der Rinder steht und noch sichtlich aufgeregt dreinschaut, ist allerdings nicht sonderlich irritiert. &bdquo;Ich kenne Tiere. Unsere Pferde sind auch schon mal ausgebüxt“, sagt Moerkerk. &bdquo;Wenn man aus der Landwirtschaft kommt, kennt man sowas.“

Zwei Hochlandrinder sind noch in Hiddenhausen unterwegs

Wie das Rind auf sein Feld gekommen ist, weiß Moerkerk nicht. &bdquo;Wir waren gerade bei der Sonnenblumenpflege“, erzählt der Landwirt. &bdquo;Da drehe ich mich um, und sehe das Rind.“ Es müsse durch das Tor aufs Feld gelangt sein. &bdquo;Der Besitzer hat alles getan, was man tun kann“, heißt es von Seiten der Polizei. Er kenne seine halterlichen Pflichten und habe ständig über den aktuellen Stand informiert. Zwei Rinder, so wie das im Garten von Annett Hentschel, seien in Fangzäune getrieben und gesichert worden.

&bdquo;Ich habe ihm trockenes Brot gegeben. Er hat Wasser getrunken“, berichtet Hentschel, die hofft, dass die gesamte Geschichte nun auch für die Tiere gut ausgeht. Um 13.57 Uhr, berichtet die Herforder Polizei, sei ein weiterer Anruf des Halters der Tiere eingegangen mit der Nachricht, dass noch zwei weitere Rinder auf Wanderschaft sind. &bdquo;Wer sie sichtet, sollte sofort Polizei oder Feuerwehr benachrichtigen“, ist der dringende Rat.

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