Warnung vor Sturmböen in OWL – kommt bald der Sommer?

Der Sommer 2024 lässt weiter auf sich warten. Richtig kalt wird es zwar nicht, doch gerade nachmittags muss sich Ostwestfalen-Lippe auf dunkle Wolken und anhaltende Regenschauer einstellen. &bdquo;Sommerliche Wärme und Freibadwetter sind nicht in Sicht“, sagt der Lübbecker Meteorologe Friedrich Föst.

Mit Freibadwetter meint der Experte Tage mit Temperaturen von 25 Grad und mehr. Während der Dienstag nicht über 15 Grad, im Süden von OWL ist bereits bei 14 Grad Schluss, hinauskommt, pendelt sich der Rest der Woche bei um die 20 Grad ein – mancherorts sind auch 23 Grad drin, so Föst.

Ab Montagabend drohten in ganz Ostwestfalen-Lippe allerdings zunächst heftige Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten um die 80 Kilometer pro Stunde. Das sagte der Deutsche Wetterdienst voraus. Bis Dienstag, 3 Uhr, galt die Warnstufe zwei.

Warmer Atlantik und Jetstream für Kaltfront verantwortlich Zunächst kommen die Böen aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung. Überwiegend haben sie 55 bis 70 Kilometer pro Stunde. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit noch stärkeren Sturmböen gerechnet werden. Angst haben, muss aber niemand: &bdquo;Der Sturm wird OWL nicht umhauen“, sagt Föst.

Grund für die eingefahrene Wetterlage sind zwei Phänomene: Zum einen die seit rund einem Jahr anhaltende hohe Wassertemperatur des Nordatlantiks, zum anderen der Jetstream, der aktuell nicht in West-Ost-Richtung strömt, sondern in Nord-Süd-Richtung.

&bdquo;Der Nordatlantik ist jetzt nicht sprudelnd heiß“, sagt Föst. &bdquo;Aber die Erwärmung von zwei bis drei Grad reicht völlig aus, um das Wetter in OWL zu beeinflussen.“ Da durch die Erwärmung mehr Wasser verdunstet, in den Himmel aufsteigt und in den Wolken gespeichert wird, kommt es hier in der Region zu erhöhten Niederschlagsmengen.

&bdquo;Es gibt Anzeichen, dass sich das bald wieder umkehren wird“, sagt Föst. Wann genau, kann aber auch er nicht sagen.

Möglicher Hochsommer erst im Juli und August Der Nord-Süd Jetstream sorgt dafür, dass OWL derzeit auf der kalten Seite des Tiefdruckgebiets liegt. Warm wird es aktuell eher im Süden Europas. So kämpfen Zypern und weitere Staaten des östlichen Mittelmeeres in diesen Tagen mit neuen Hitzerekorden.

Das Jetstream-Phänomen erklärt auch die kalten, fast frostigen Tage im April. &bdquo;Da waren wir auch für einen kurzen Moment auf der kalten Seite; kamen dort aber schnell wieder raus“, so der Wetterexperte.

Friedrich Föst sagt aber auch: &bdquo;Wir haben noch Frühling. Juni ist nicht der Monat für langanhaltende Hitzetage, auch wenn das viele durch die vergangenen Jahre gewohnt sind.“ Der kalendarische Sommeranfang ist erst am 21. Juni. Ob es in diesem Jahr überhaupt einen &bdquo;Hochsommer“ geben wird, bleibt abzuwarten, so der Meteorologe. &bdquo;Einen Hitzesommer sehe ich noch nicht“, sagt Föst.

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