Im Kreis Höxter kaufen wieder mehr Menschen Häuser und Grundstücke - das steckt dahinter

Kreis Höxter. Erstmals sind die auf dem Grundstücksmarkt im Kreis Höxter erzielten Umsätze wieder gestiegen: 185 Millionen Euro wechselten im Jahr 2024 den Besitzer. Damit ist der Geldumsatz - nach einem massiven Einbruch - wieder auf dem Niveau des Jahres 2019 angekommen. Ist das schon die Trendwende?

Von einem &bdquo;großen Dämpfer“ spricht Sören Loges, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Höxter, wenn er während der Vorstellung des Marktberichtes die Entwicklung im Jahr 2023 kommentiert. Der Bericht bildet die Summe der tatsächlich abgeschlossenen Kaufverträge im Grundstücks- und Immobiliensektor wieder.

Doch obschon sich die Umsätze langsam erholen, verharrt die Fläche, die den Besitzer wechselte, auf niedrigem Niveau. 366 Hektar wurden 2024 verkauft - das ist der zweitniedrigste Werte seit dem Jahr 2000. Nur 2023 war der Flächenumsatz mit 355 Hektar noch geringer.

Mehr gebrauchte Häuser im Kreis Höxter verkauft Auch die Zahl der verkauften gebrauchten Ein- und Zweifamilienhäuser ist leicht gestiegen: Insgesamt 410 Ein- und Zweifamilienhäuser wechselten 2024 den Besitzer, 25 mehr im Vorjahr. Im Mittel der Jahre 2010 bis 2024 wurden im Kreis Höxter jährlich 466 Ein- und Zweifamilienhäuser gekauft.

Die gute Nachricht für alle, die über den Kauf eines gebrauchten Wohnhauses nachdenken: Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sind nur leicht gestiegen. &bdquo;Im Mittel musste im Jahr 2024 für ein gebrauchtes Ein- und Zweifamilienhaus rund 1,5 Prozent mehr bezahlt werden als im Vorjahr“, rechnet Loges vor.

So groß ist der Unterschied zwischen dem Dorf und der Stadt Annette Mak, Leiterin der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, betont, dass im Kreis Höxter, etwa im Vergleich zu Paderborn &bdquo;wirklich günstiger Wohnraum“ zu haben sei. Im Kreisgebiet lagen die mittleren Kaufpreise für gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser in den Kernstädten bei 222.000 Euro - 38 Prozent über den mittleren Preisen in den Dörfern (161.000 Euro).

Von den im Jahr 2024 gekauften 410 Ein- und Zweifamilienhäusern stehen 161 in einer Kernstadt und 249 in einem Dorf. Wer auf besondere Schnäppchen hofft, sollte einen Blick auf ältere Häuser in dörflichen Lagen mit Ausstattungsstandards werfen, die nicht mehr den heutigen Normen entsprechen - dort fällt das Preisniveau teils stark ab.

Dieser Markt im Kreis Höxter ist praktisch zusammengebrochen 2024 lagen 23 Prozent aller gekauften Ein- und Zweifamilienhäuser in der Preiskategorie bis 100.000 Euro, 40 Prozent in der Preiskategorie über 100.000 Euro bis 200.000 Euro und 24 Prozent in der Preiskategorie über 200.000 Euro bis 300.000 Euro.

Praktisch zum Erliegen gekommen ist der Handel mit Eigentumswohnungen in neu errichteten Eigentumswohnanlagen. Lediglich eine neue Eigentumswohnung fand im Jahr 2024 einen Besitzer. Immerhin 95 gebrauchte Wohnungen wurden gehandelt - doch das waren 21 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch der Geldumsatz ist um 34 Prozent eingebrochen - obwohl das Niveau 2023 schon verhältnismäßig niedrig war.

Die Nachfrage nach Baugrundstücken im Kreis Höxter steigt Die Preise für Wohnungen schwanken im Kreis Höxter stark - je nach Lage und Ausstattungsstandard. In den einfachen Lagen wurden bei unterdurchschnittlichem Ausstattungsstandards für Altbauwohnungen Preise von unter 500 Euro pro Quadratmeter erzielt, in den besten Lagen bei gutem Ausstattungsstandard hingegen bis zu 2.500 Euro je Quadratmeter.

Zuwächse gibt es jedoch bei den baureifen Grundstücken: 99 Grundstücke, die mit Ein- oder Zweifamilienhäusern bebaut werden können, wechselten 2024 den Besitzer, 2023 waren es nur 78 Grundstücke - ein Zuwachs um 27 Prozent. Hier überwiegen die Ortsteile: 38 Prozent der Grundstückskäufer entschieden sich für die Kernstädte, 62 Prozent der Käufer konnten sich für die Ortsteile begeistern.

Diese Städte im Kreis Höxter sind besonders beliebt zum Bauen Dabei dürfte auch der Preis zur Entscheidungsfindung beitragen: Der mittlere beitragsfreie Bodenpreis betrug in den Kernstädten 107 Euro pro Quadratmeter und in den Ortschaften 44 Euro. Am beliebtesten bei den Bauwilligen waren Warburg (27 Bauplätze), gefolgt von Bad Driburg (17 Bauplätze) und Borgentreich (12 Bauplätze).

Bad Driburg ist auch an der Spitze der Bodenrichtwerte für beitragsfreies Wohnbauland: Er liegt in der Kernstadt bei 200 Euro pro Quadratmeter. In den weniger gefragten Ortschaften liegen die Bodenrichtwerte teilweise bei 20 Euro pro Quadratmeter.

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