Riesige Nachfrage: Förderprogramm für Hausärzte in NRW bereits ausgebucht

Düsseldorf. Mit einem Förderprogramm will das Land NRW vor allem Hausärzten in kleineren Kommunen unter die Arme greifen - und stellt dafür 2,5 Millionen Euro bereit. Der Bedarf vor Ort ist offenbar so groß, dass das Budget bereits im April aufgebraucht war, wie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) jetzt im Landtag auf Anmerkung der SPD-Fraktion einräumen musste.

&bdquo;Das Programm ist quasi ausgebucht. Das Geld ist ausgegeben. Deshalb können wir in diesem Jahr keine weiteren Förderungen aus diesen Haushaltstiteln finanzieren“, sagte Laumann auf Nachfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Thorsten Klute aus dem Kreis Gütersloh.

Das Geld in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro ist insbesondere für Hausärzte in Kommunen mit bis zu 25.000 Einwohnern gedacht, in denen die Hausärzteversorgung bedroht ist, darunter zum Beispiel auch mehrere Kommunen aus OWL. Ziel der Förderung ist es, punktuellen Engpässen in der hausärztlichen Versorgung &bdquo;präventiv entgegenzuwirken“, heißt es vom Ministerium. Wenn die Altersstruktur der Ärzteschaft &bdquo;besonders ungünstig“ sei, so könnten von den Mitteln aber auch größere Kommunen mit bis zu 40.000 Einwohnern profitieren, in Höhe von bis zu 60.000 Euro als nicht rückzahlbarer Zuschuss. Zudem wird über das Programm zum Beispiel Geld für Weiterbildungsassistenten und für einen Quereinstieg für Ärztinnen und Ärzte bestimmter Facharztgruppen bereitgestellt.

2,5 Millionen Euro bereits nach wenigen Monaten vergriffen &bdquo;Das ist eines der zentralen Programme, mit dem Sie spazieren gehen“, sagte Klute im Plenum des Düsseldorfer Landtags in Richtung von Minister Laumann. &bdquo;Wie viele Mittel stehen denn im Jahr 2025 für das Programm bereit?“, fragte Klute und wies Laumann auf eine Information auf der Internetseite des Ministeriums hin, wonach das Land in diesem Jahr keine Mittel mehr zur Verfügung stellen werde. &bdquo;Wir haben in diesem Jahr bereits 2,5 Millionen Euro ausgegeben“, räumte Laumann ein, weshalb man zurzeit keine neuen Anträge bedienen könne. &bdquo;Das ist wahr.“ Sein Ministerium teilte auf Anfrage dieser Redaktion mit, das Programm im kommenden Haushaltsjahr &bdquo;fortsetzen“ zu wollen.

Einig sind sich Laumann und Klute darin, dass Kommunen in NRW stärker in den Stand versetzt werden sollen, in medizinische Versorgungszentren vor Ort zu investieren. In den Einrichtungen arbeiten mehrere Ärzte unter einem Dach zusammen. Er würde kommunale medizinische Versorgungszentren &bdquo;gern fördern“, sagte der Minister. Doch dann müsste er auch die Zentren fördern, die in Trägerschaft privater Investoren seien, um keine Ungleichheit zu schaffen. Deshalb müsse man sich das im Detail &bdquo;sehr genau“ anschauen.

Laumann kündigte zudem an, zu prüfen, ob die Förderrichtlinien des Hausarztaktionsprogramms künftig so nachgeschärft werden können, dass das Geld vor allem für die Gründung von Arztpraxen verwendet werden könne. Es sei grundsätzlich wichtig, mehr Ärzte auszubilden, weil die Teilzeitarbeit inzwischen auch in der Ärzteschaft angekommen sei. Gemeinsam mit Bayern unternehme NRW erhebliche Anstrengungen, um die Studierendenzahl für Ärzte zu erhöhen, sagte Laumann und betonte mit Verweis auf die medizinische Fakultät in OWL in Richtung von SPD-Politiker Klute. &bdquo;Ich habe dafür gesorgt, dass die Medizinausbildung nach Bielefeld kommt und nicht ins Rheinland.“

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