Hier entsteht jetzt Herfords größtes Parkhaus

Herford. Ein XXL-Kran steht schon auf dem Gelände am Bildungscampus, vorbereitende Arbeiten laufen bereits: Bald soll sich auf dem Areal am Mary-Somerville-Boulevard Herfords größtes Parkhaus in die Höhe schrauben. Der symbolische Spatenstich hat jetzt stattgefunden. Und das soll nicht das Ende der Entwicklung des Quartiers sein.

Stellflächen für 785 Fahrzeuge soll das bis zu 14 Meter hohe und begrünte Parkhaus – Mobilitätshub genannt – bieten, 14 Abstellplätze für Motorräder, dazu Bereiche für Bikes. Zudem sind 28 E-Ladepunkte für Elektrofahrzeuge geplant – die Zahl kann später aufgestockt werden. Die Grundfläche beträgt mehr als 21.000 Quadratmeter. Um Planung und Bauausführung kümmert sich das bekannte Unternehmen Goldbeck aus Bielefeld.

Bürgermeister Tim Kähler betonte, dass es der Stadt mit dem zukunftsweisenden Projekt (&bdquo;Ein Projekt für eine nachhaltige Stadtentwicklung“) gelinge, &bdquo;verlässlich die Parkfrage zu lösen“. Der Rathauschef unterstreicht, dass die Stadt Herford nicht den Auto- gegen den Fahrradverkehr ausspiele: &bdquo;Sondern wir akzeptieren Verkehrsbeziehungen so, wie sie eben sind.“ Dementsprechend sei folgerichtig, gerade dort, wo viele Menschen von außerhalb in die Kommune kommen, Parkplätze bereitzustellen: &bdquo;Denn wenn man mehr Wohnraum und Gewerbe schafft, braucht man mehr Parkraum!“

XXL-Photovoltaik-Anlage geplant Ganz günstig ist das alles natürlich nicht: Zehn Millionen Euro sind für den supermodernen Bau veranschlagt – Überwachungstechnik und eine Dach-Photovoltaikanlage inklusive. Letztere dürfte laut Marcel Haselof, Geschäftsführer der Herforder Stadtentwicklungsgesellschaft (SEH), die gemeinsam mit der Stadt als Bauherrin fungiert, wohl die größte in der Hansestadt werden. Eine Leistung von knapp 0,5 Megawatt wird angepeilt.

Haselof betont ebenfalls die Wichtigkeit des Mobilitätshubs. Die Planung und das ganze Drumherum im Vorfeld bezeichnet er als &bdquo;wilden Ritt“. Der SEH-Chef ist aber sicher: &bdquo;Das ist gut investiertes Geld.“ Denn demnächst würden mehr als 1000 Mitarbeiter und Studenten über den Bildungscampus wuseln. &bdquo;Da kommt einiges zusammen. Und wenn Sie versuchen, außerhalb der Ferienzeit hier einen Parkplatz zu finden, klappt das nicht. Die Lösung dafür wird das neue Parkhaus.“ Keinen Hehl macht er daraus, dass dafür zig Lkw die Materialien heranschaffen, daher eine Zeit lang das Ortsbild prägen werden.

Ende Juli 2026 werde mit der Fertigstellung des Parkhauses gerechnet, das die Verantwortlichen als einen weiteren Meilenstein des &bdquo;Erfolgsprojekts Bildungscampus/Stiftberg“ sehen. Denn unter anderem hat die Stadt das Gelände auch für den Neubau der Geschwister-Scholl-Realschule ins Visier genommen.

Straßen erhalten britische Namen Weiterhin auf der Agenda steht an der Stelle derzeit die Ersterschließung des ehemals von den britischen Streitkräften genutzten Areals durch das Osnabrücker Unternehmen Dieckmann: Straßen- und Kanalbauarbeiten werden durchgeführt, Schottertragschichten, Asphalt- und Pflasterflächen angelegt und neue Verkehrsanschlüsse an Ulmenstraße – die weiterhin gesperrt bleibt –, Stadtholzstraße und Vlothoer Straße geschaffen.

Auf diesem Wege solle das frühere Kasernengelände, das lange Zeit bis zum Abzug der Royal Army quasi völlig autark war, stärker in die Stadt und die umliegende Wohnbebauung integriert werden. &bdquo;Darum ist es wichtig, dass Grünzüge, Traversen und Straßen entstehen, um ein Stück Stadt, das lange nicht zu Herford gehörte, wieder zu Herford gehören zu lassen“, sagt der Bürgermeister Kähler und bringt es damit auf den Punkt.

Eine erste Querstraße soll demnach nach der englischen Schriftstellerin Virginia Woolf benannt werden. Weitere Wege, die entstehen, sollen ebenfalls Namen mit britischen Bezügen tragen – um die Erinnerung an die einstige Nutzung der Fläche aufrechtzuerhalten. Als Baustart für die Erschließung ist der 22. September vorgesehen, da noch eine formale Genehmigung des Kreises Herford aussteht. Nach knapp eineinhalb Jahren soll die Maßnahme dann abgeschlossen sein.

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