Kirchlengern. Eigentlich sah alles nach einem ganz normalen Arbeitstag im Herbst in der Mathildenstraße aus. Als der morgendliche Blick am 8. Oktober aber zur vom Kater geliebten Fensterbank ging, war Tobias Emig zunächst auch nur bedingt überrascht. An dem Kater war ein roter Schimmer zu erkennen. „Der erste Gedanke war ein alltäglicher – schließlich kämpfen Kater gerne mal. Dennoch war ich natürlich von Beginn an besorgt, weil es nach viel Blut aussah.“ Als er dann genauer hinschaute, erschrak Emig. Kater Simba war nämlich offenbar mit einer Haarspray-artigen Substanz mitten ins Gesicht gesprüht. Als die ersten Emotionen wieder einem kühlen Kopf wichen, verschaffte sich der Häveraner einen genaueren Überblick: „Wie durch ein Wunder haben die Augen wohl nichts abbekommen. Zumindest hat das auch der Tierarzt festgestellt, den ich natürlich direkt aufgesucht habe.“ So behandelt der Tierarzt die Tierquälerei Gleichzeitig konnte er den Tathergang wegen der Sprühmuster ein wenig einschätzen. „Dem Kopfangriff ist Simba wohl dank seiner Reflexe ausgewichen. Anschließend haben der oder die Täter ihm vermutlich hinterhergesprüht und dabei noch seinen Rücken erwischt. Direkt informierte er seine ehemalige Lebensgefährtin, mit der er noch eine weitere Katze hält, und seine Nachbarn. Diese setzten im Anschluss eine beliebte Facebookgruppe des Ortes in Kenntnis über das Erlebte. Emig möchte jetzt vor allem andere Tierhalter warnen. Diese Art von Tierquälerei ist für ihn im Ort neu und nach einem Unfall sieht es nun wirklich nicht aus. In den nächsten Tagen wolle er noch Anzeige gegen Unbekannt stellen. Kurz nach dem Einstellen in die Facebook-Gruppe folgten auch schon erste Kommentare: „Einer meinte, dass diese Art von Farbe auf Baustellen vorkomme.“ Entscheidend sei aber, dass es Simba gut gehe. Diesen Eindruck vermittele der Kater zum Glück auch. Vom Tierarzt habe er Medikamente zum Ausspülen des Fells bekommen. Außerdem wurde ihm eine Drei-Tages-Hausruhe verordnet, während er sein Besitzer ihn gut beobachten soll. „Vieles von der Farbe werden wir wohl nur durch den Filzkamm und den Rasierer aus dem Fell entfernen können“, so Emig.