Die Wagners aus Leopoldshöhe haben Ideen für jedes Fleckchen Erde

Leopoldshöhe . Eine blühende und sich stetig verändernde Oase mitten in einem Gewerbegebiet – Sigrid und Joachim Wagner haben sie geschaffen. Sie befindet sich hinter Wohnhaus, Büroräumen und einer großen Halle. Jedes Fleckchen Erde nutzt die 54-Jährige, um ihre Ideen zu verwirklichen. Ihr Mann hat das handwerkliche Geschick für die Umsetzung. &bdquo;Mein Part ist umzusetzen, was sie sich in den Kopf gesetzt hat", erklärt der 60-Jährige lächelnd. Die Arbeitsteilung funktioniert augenscheinlich bestens.

Die Eheleute bauen am Schmuckenteichweg im Jahr 2004 und beginnen ein Jahr später mit der Anlage des rund 1.000 Quadratmeter großen Gartens. Der das Grundstück zur einen Seite abgrenzende 40 Meter lange Wall ist mit Gras bewachsen und muss erst zu einem charmanten Rückzugsort für Hunde und Katzen – und natürlich die Besitzer – gestaltet werden.

"Möglichst keine Pflanzenschutzmittel" Zwei größere Gartenräume haben Aufenthaltscharakter. Unter der überdachten Terrasse hat Sigrid Wagner zwei alte Kohle-Kochöfen zu Hinguckern werden lassen. Von hier aus hat sie auch viele der Rosen im Blick, die zu ihrem Leidwesen im trockenen Winter sehr gelitten haben. Sigrid Wagner ist inzwischen dazu übergegangen, bei der Auswahl neuer Sorten auf die Blattgesundheit zu achten. &bdquo;Mein Ziel ist, möglichst keine Pflanzenschutzmittel einzusetzen." Dass Pink und Rosa zu den Lieblingsfarben gehört, ist nicht zu übersehen.

Dazwischen gibt es immer mal wieder Überraschendes zu entdecken: Ein Minifahrrad auf der Natursteinmauer, in die zudem Sprossenfenster eingebaut wurden oder Kakteen auf einem Stuhl. Alles ist dicht bewachsen, und wie die Hausherrin berichtet, pflegeleicht. Sie arbeitet in der Firma mit und hat nicht so viel Zeit für die Gartenarbeiten. Für die ist der Samstag vorgesehen – und auf diese Abwechslung vom Alltag freut sie sich. Das Ehepaar hat inzwischen zwei erwachsene Töchter und die Hunde Rambo und Ninja. Das sind aber noch nicht alle Tiere.

Versteckte Sitzecke mit Überblick Für die Anlage des Walls hatte die Gemeinde Pflanzvorgaben gemacht, mit denen sich die 54-Jährige intensiv auseinandersetzte und dann palettenweise Büsche und Stauden bestellte. &bdquo;Die 120 Berberitzen sahen am Anfang toll aus, aber als sie eingewurzelt waren, kamen wir mit dem Scheiden nicht hinterher", gibt sie zu. Wegen ihres Rückens gab sie auf und pflanzte um.

Eine Treppe führt auf den Kamm des Walls, an dessen Ende eine verstecke Sitzecke einen Blick über den blühenden Garten gewährt. Dieser offenbart seine Schätze jedoch nicht von vornherein. In der Nähe der Terrasse befindet sich ein nicht so großes, jedoch dafür zwei Meter tiefes Becken mit großen Kois. Die können dadurch kein Opfer von Raubvögeln werden. Die Tür markiert noch lange nicht das Ende des Gartens, sondern lässt Besucher links und rechts davor passieren.

Alte Türen und Fenster begutachtet Sigrid Wagner zuerst, bevor ihr Mann sie wegwerfen darf. Oft genug hat sie etwas im Internet, einer Gartenzeitschrift oder einem Buch gesehen, was sie auch für ihren Garten schön findet. Ihr Mann gießt Figuren aus Beton und hat auch die Steine für einen Rundbogen passend angefertigt.

An jeder Stelle gibt's etwas zu sehen Im zweiten Gartenraum befindet sich wiederum eine Sitzecke – diesmal mit Blick auf ein achteckiges Becken voller Kakteen. Folgt man dem Vogelgezwitscher, steht man vor einem Gartenhäuschen, in dessen rückwärtiger Voliere Wellensittiche, Papageien und Prachtfinken nur zu gerne ein kostenloses Vogelkonzert geben.

Der Weg führt weiter neben die Gewerbehalle, wo Obstbäume wie Pflaume, Birne, Apfel und Johannisbeersträucher stehen. Weiter geht es bis zum Vorgarten der einen Hausseite mit einem kleinen Rundweg am Ende.

Auf der anderen Seite führt ein Weg um den Carport herum, wo Wasser zum Gießen gesammelt wird, bis zur Straße hinunter. An jeder Stelle gibt es etwas zu sehen, zum Beispiel einen Spiegel, der Tiefe vorgaukelt, oder eine romantische Büste. Selbst der Katzeneingang ist durch Funkien in verschiedenen Farben ein Hingucker.

&bdquo;Wir wandern oft durch den Garten und sitzen mal hier und mal da", erzählt die Gartenliebhaberin. Dabei findet sie immer wieder eine Ecke, wo sie etwas in ihrem Sinne optimieren kann.

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