Lages Ehrenmale brauchen Pflege

Lage . Die Ehrenmale sind in die Jahre gekommen und brauchen zum Teil fachkundige Sanierung. Die SPD möchte, dass ein Fachunternehmen den Bestand bewertet und ein Konzept für die Aufarbeitung vorlegt. Fördermittel sollen auf jeden Fall einbezogen werden. Im Kulturausschuss gab es dafür am Ende grünes Licht, allerdings soll vorerst nur eine dringende Reparatur durchgeführt werden.

Im Haushalt ist der Etat für die Sanierung aufgestockt worden, nicht 11.000, sondern 16.000 Euro könnten ausgegeben werden – wenn der Ausschuss entsprechend entscheidet. Die Verwaltung schlug vor, das Konzept in Auftrag zu geben, Tafeln am Ehrenmal in Stapelage zu ersetzen und eine dringende Reparatur an der Grotte Wilhelmsburg vorzunehmen. Dort wurde mutwillig zerstört, es greife die Verkehrssicherungspflicht. Für alles zusammen würde der Haushaltsansatz ausreichen.

Doch die Diskussion nahm eine andere Wendung, als Rudolf Stölting (CDU) einen ganz anderen Vorschlag machte. Die Ehrenmale sollten mit zusätzlichen Informationen versehen werden, also zum Beispiel Platten mit einem QR-Code und den Namen der Gefallenen. Es klang so, als sollte das die Sanierung der Schrifttafeln ersetzen, die Ehrenmale also quasi dem Verfall überlassen werden, das Geld für das Konzept hätte man sich in dem Fall sparen können. Fachbereichsleiter Klaus Landrock hakte nach, wie denn das nun zu verstehen sei. Rita Schapeler-Kösler (SPD) fand es unangemessen, diese Orte der Erinnerung, die in allen Ortsteilen zu finden seien, nicht zu erhalten und plädierte dafür, auch Geld dafür in die Hand zu nehmen, die Schriften gegebenenfalls zu erneuern.

Patina entfernen? Doch ganz so hatte es die CDU nicht gemeint. &bdquo;Wir wollen nicht, dass die Ehrenmale verfallen, aber wir würden den Vorschlag, sie mit zusätzlichen Informationen zu versehen, gerne mit prüfen lassen", sagte Rudolf Stölting. Und Dieter Hagedorn (CDU) ergänzte: &bdquo;Ich frage mich, wie sinnvoll es ist, die Schriften immer wieder zu erneuern und ob es nicht besser ist, die Patina zu lassen." Per QR-Code könnte es zum Beispiel Informationen zu den Kriegszeiten in Lage geben und die Namen könnten auf einer separaten Tafel aufgeführt werden. Und statt jetzt mit Sanierungen zu beginnen und die 16.000 Euro auszugeben, sollte abgewartet werden, was das Fachbüro empfehle.

Corinna Kottmann (FWG/BBL) brachte einen ganz anderen Vorschlag ins Spiel: &bdquo;Wir haben intensiv darüber diskutiert und überlegt, ob es nicht sinnvoller ist, einen Teil des Geldes für das Kinderheim in Stapelage zu spenden." Doch da bremste Fachbereichsleiter Klaus Landrock. &bdquo;Es gibt sehr gute Aussichten, dass für das Kinderheim einen hohe fünfstellige Summe gespendet wird. Das ist der Stadt so avisiert worden."

Angebote von Fachfirmen für die Bestandsaufnahme gibt es bereits. Zwischen 3000 und 5000 Euro könnten sie kosten, sagte Landrock. Er wies darauf hin, dass am Ehrenmal an der Wilhelmsburg auf alle Fälle etwas gemacht werden muss. Und so soll es jetzt auch kommen. Es gab grünes Licht für das Konzept und die dringendsten Reparaturen, alles andere wird zurück gestellt.

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