Hangar soll geräumt werden

Detmold. Die Unterbringung von Flüchtlingen kostet die Stadt eine Stange Geld. Der Rat hat nun beschlossen, für dieses Jahr 8,96 Millionen Euro zu deren Versorgung und Unterbringung im Haushalt bereitzustellen. Bund und Land haben jedoch angekündigt, die Kosten weitgehend zu übernehmen.

Derzeit hat die Stadt 1079 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen, 24 davon sind unbegleitete Minderjährige. Da die Aufnahmequote mit 141,44 Prozent übererfüllt ist (um 384 Personen) braucht die Stadt vorerst keine neuen Flüchtlinge in Notunterkünften unterzubringen.

Geld über das Jobcenter Zum 1. Juni wurden nach einem Bericht von Kämmerin Dr. Miriam Mikus 589 Menschen an das Jobcenter verwiesen, damit diese dort Leistungen beantragen können. Zum 1. Juli kämen weitere 248 Personen hinzu. Die übrigen erhalten Sozialleistungen über die Stadt. Das sind vor allem Menschen, die nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. 50 Personen konnten nicht erreicht werden. Etliche seien nach wie vor nicht registriert, so Dr. Mikus, und hätten bislang keine Leistungsanträge gestellt.

60 Menschen in Notunterkünften Nach ihrem Bericht hat die Stadt des Weiteren mit einer Quote von 102,44 Prozent - und damit mehr als gefordert - die Wohnraumquote übererfüllt. Die Zahl der Notunterkünfte ist zurückgegangen, dort sind nur noch 5 Prozent der Flüchtlinge untergebracht, in Sammelunterkünften 6 Prozent. Noch genutzt wird der Hangar. Plan sei allerdings, diesen zum 31. August zu räumen. Die Grüne Halle des Schulzentrums Mitte, wo im März eine Notunterkunft hergerichtet worden war, wird voraussichtlich zum Ende der Schulferien geräumt. Die Versorgung und Betreuung erfolgte über das Deutsche Rote Kreuz oder den Arbeiter- und Samariter-Bund und Caterer.

Eine Folge-Unterbringung in dauerhaft geeignetem Wohnraum wie Gemeinschaftsunterkünften oder Mietwohnungen soll sich für die Flüchtlinge so bald als möglich anschließen. Die erforderlichen Kapazitäten werden laut Verwaltung sukzessive geschaffen. Denn auch zunächst privat untergekommene Menschen suchen immer mehr in kommunalen Einrichtungen Hilfe und Obdach. 14 Prozent der Flüchtlinge wohnen noch bei Verwandten, ebenso viele in Sammelunterkünften und in gemieteten Wohnungen. 35 Prozent wohnen in privaten Wohnungen.

Alle Unterkünfte erfasst In diesem Zusammenhang hat der Stadtrat die Satzung über die Unterhaltung von Übergangswohnheimen für die Unterbringung ausländischer Flüchtlinge geändert. Mit der erfolgten Aktualisierung werden nun auch die tatsächlich genutzten Unterkünfte erfasst. Mit der satzungsrechtlichen Absicherung wird eine Kostenerstattung durch das Jobcenter Lippe sichergestellt.

Die notwendigen Maßnahmen zur Versorgung und Unterbringung der Ukraine-Vertriebenen waren im Haushaltsplan 2022 bislang nicht abgedeckt. Das Land NRW beabsichtigt jedoch, die mit Bund-Länder-Beschluss angekündigten Bundeshilfen in voller Höhe an die Kommunen (80 Prozent) und Kreise (20 Prozent) weiterzuleiten.

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