Dieses Jahr keine Gastronomie im Lemgoer Lippegarten

Lemgo. Sand zwischen den Zehen, ein kühles Bier in der Hand und gemütliches Ambiente - das klingt nach Urlaub und passt zum sommerlichen Wetter, das für die kommenden Tage nicht nur in Lemgo angekündigt ist. Doch daraus wird in diesem Jahr im Lippegarten nichts. Die dortige Gastronomie für die Ferienzeit muss pausieren. Und wer ist Schuld daran? Corona - jedenfalls indirekt. Während der Pandemie haben sich die Beschäftigten der Branche nach krisensichereren Jobs umgesehen. Darunter leidet nun auch Adolf Steuer, der am westlichen Ende der Fußgängerzone in diesem Jahr eigentlich einen Biergarten mit Strand anbieten wollte.

"Das wäre bestimmt toll geworden", sagt er mit Wehmut in der Stimme. Auch 2021 hatte er die Gastronomie im Lippegarten betrieben. Damals gab es als Ersatz für die ausgefallene " Sandibar " in den Sommerferien eine Biergarten-Lounge mit bayrischem Flair von Ende August bis Ende September. "Der Lippegarten hat immer Spaß gemacht", sagt Adolf Steuer.

Biergarten mit Sand In diesem Jahr habe er erneut den Zuschlag von der Stadt für die Außengastronomie erhalten, sagt der Lemgoer. Sein Konzept: "Ein Biergarten mit Beach kombiniert, um alle Zielgruppen zu erreichen."

Doch nun musste er selbst die Reißleine ziehen. Im Juni gab es laut Auskunft von Tanja Schröder, Pressesprecherin der Stadt Lemgo, die Absage wegen Personalmangels. "Es geht mir in dieser Hinsicht wie allen Gastronomen. Dabei haben wir unsere Suche schon aufs Ausland und bis nach Asien ausgeweitet", sagt Adolf Steuer. Normalerweise beschäftige er 15 feste Mitarbeiter und rund 25 Aushilfen, jetzt seien nur noch fünf Angestellte dabei.

Personalproblem für Kirmessen? "Ich verstehe gar nicht, wo die alle geblieben sind, aber alle Branchen suchen derzeit, und viele Arbeitnehmer wollen nicht mehr abends und am Wochenende arbeiten. Das hat mit einem veränderten Freizeitverhalten zu tun", meint Adolf Steuer. Aushilfen finde er nur noch für ein bis zwei Tage. Alles andere - wie sechs Wochen im Lippegarten - sei schwierig. Daher blicke er als Schausteller schon mit Sorge auf die großen Feste. "Wir denken schon an Wilbasen ", sagt er und will für 2023 auch beim Lippegarten am Ball bleiben.

Die Stadt Lemgo habe jedenfalls keine Wahl gehabt, sagt Tanja Schröder auf Nachfrage. Adolf Steuer sei mit seinem Konzept der einzige Bewerber gewesen, und so kurzfristig habe man keinen neuen Betreiber finden können. "Außerdem bietet die Innenstadt zahlreiche andere Möglichkeiten einzukehren."

Dieses Jahr keine Gastronomie im Lemgoer Lippegarten

Im Lippegarten in Lemgo fehlen seit Monaten die Bänke

Kaputte Fenster, Scherben und Kot: Vandalismus nach „Lemgo macht ein Fass auf“

Nach kaputten Schulfenstern: Lemgo setzt Belohnung für Hinweise auf 1.-Mai-Randalierer aus

Leerstand: Stadt kauft wichtige Immobilie in der Lemgoer Innenstadt

Lemgo Marketing will die Eiswelt zurück nach Lemgo holen

Fehlendes Schild: „Geisterfahrer“ in der Lemgoer Papenstraße

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus